Geldverschwendung beim Straßenneubau
ZDF dreht bei Pogeez mit Burkhard Peters, MdL
Termin der Sendung ist voraussichtlich der 16. Juli im ZDF.
Thema sind Fälle überzogener Kosten beim Straßenneubau gegenüber den in der Planung veranschlagten Geldern.

Redakteur Torsten Mehltretter bereist dazu verschiedene Vorkommen/Fälle in der Bundesrepublik. Date bei uns im Kreis Herzogtum Lauenburg war am 12. Juni Pogeez mit Burkhard Peters, Bündnis 90/Die Grünen, MdL. Der Neubau der B207 als Umgehung nahe Pogeez und Klein Sarau führt vom Ortseingang südlich Pogeez geradeaus auf die schonvorhandene Anbindung von Lübeck an die A20. Die Planung liegt lange zurück. Die Strecke befindet sich aktuell im Bau, wurde aber lange durch eine mit Torf verfüllte Senke ausgebremst.

Zur Notwendigkeit und zum Kostenrahmen sagt Burkhard Peters: „Es ist sicherlich zu begrüßen, dass die Einwohner von Pogeez, Groß Sarau und Groß Grönau erheblich durch diese Straße entlastet werden. Die erwartete Umlenkung von ca. 6000 der insgesamt vorher 11000 Fahrzeuge pro Tag rechtfertigt den Bau allerdings in keiner Weise. Zudem wird wegen der innerörtlichen Verkehre weiterhin mit 5000 Fahrzeugen auf der alten Strecke zu rechnen sein. Die Kosten für die ca. sechs Kilometer lange Strecke sind von knapp 18 Millionen auf inzwischen 21 Millionen Euro angestiegen. Der nördliche schon fertiggestellte Teil der neuen B207 sollte den Lübecker Flughafen an die A20 anbinden. Die Bedeutung dieser Funktion ist aber wegen der drohenden Insolvenz des Flugbetreibers stark rückläufig.“

Peters grundsätzliche Haltung zum Straßenneubau ist eher zurückhaltend: „Wie seit Jahren überall zu erkennen, kommen die Träger nicht annähernd mit der Pflege des vorhandenen Bestands voran. Nicht nur die Decken sind chronisch schadhaft, Brücken und Überführungen sind in einem Maß renovierungsbedürftig, das noch nicht überall bekannt ist. Angesichts dieses Sachverhalts ist es eher verantwortungslos, durch Bau weiterer Straßen den Pflegebedarf zu erhöhen. Oberstes Prinzip bei der Verkehrsplanung muss daher sein: Erhalt vor Neubau. Erst wenn die bestehende Infrastruktur in Takt ist, kann über zusätzliche Flächenversiegelung nachgedacht werden. Und das auch nur dort, wo es gesellschaftlich Sinn macht und naturschutzfachlich zu verantworten ist.“

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