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BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Herzogtum Lauenburg

Leben ohne Auto

Ein Leben ohne eigenes Auto ist möglich, aber sinnlos

Ist dieser in Anlehnung an Loriot abgeleitete Satz noch zeitgemäß?

Gewiss, in ländlichen Räumen werden wir mit den eingeschränkten Möglichkeiten der öffentlichen Personennahverkehre (ÖPNV) weiterhin auf das Auto setzen (müssen). Ein „immer weiter so“ wird aber keine Lösung gegen tägliche Verkehrsinfarkte sein. Ziel ist nicht der Verzicht auf das Auto, sondern die bessere Ausnutzung der Autos, das nicht mehr das eigene sein muss sowie Verbesserungen im Bereich der Bahn (Pünktlichkeit), der Ausbau von Velo-Routen etc.

Im Text über das E-Auto wurden die Möglichkeiten neuer Antriebstechniken beleuchtet. Bei all diesen Überlegungen geht man jedoch weiterhin vom privat genutzten Auto aus und ersetzt lediglich eine Technik durch eine andere. Fazit: Es ist immer noch die gleiche Anzahl an Autos auf den Straßen unterwegs.

Den Pkw-Bestand und die Pkw-Nutzung zu reduzieren, bleibt ein vordringliches Ziel der nationalen und kommunalen Verkehrspolitik.

In diesem Kapitel soll es darum gehen, wie wir in Zukunft Mobilität regeln können und in dem sich anschließenden Teil werden ethisch-moralische Denkansätze beschrieben.

In Deutschland ist der Pkw mit einem Anteil von 57 Prozent weiterhin das dominierende Verkehrsmittel. Das gilt besonders für die Großstädte, in denen zwischen 38 und 50 Prozent der Wege mit dem Pkw zurückgelegt werden.

Der Mobilitätssektor steht vor gewaltigen Herausforderungen. Steigende Mobilitätsnachfrage geht mit wachsenden Verkehrs- und Umweltproblemen in den Städten sowie auf den Stadt-Umland-Relationen einher. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass der Verkehr weiterhin zunehmen wird.

Wie aber ist dem Verkehrskollaps bei bestehendem Straßennetz beizukommen und wie könnten Verkehrsströme der Zukunft aussehen, um Verkehrskollapse zu vermeiden und die zugeparkten Innenstädte wieder lebenswert zu gestalten? Umfragen belegen, dass unsere privaten Autos durchschnittlich 23 Stunden am Tag auf demselben Fleck umheroxidieren und besonders in den Stadtzentren die Straßenränder vollparken. Ist es vorstellbar, auf das eigene Auto zu verzichten und trotzdem mindestens genau so mobil zu bleiben, bei geringeren Kosten? Wie könnte mithin der Verkehr der Zukunft ohne eigenen Pkw aussehen? Dazu braucht es Mut für ein intelligentes anderes Denken: Mobilität als Service – wenn Mobilität zur Dienstleistung wird.

Risiken und Chancen

Mit den selbst fahrenden Roboterautos ist die Hoffnung verbunden, den von Infarkten bedrohten Straßenverkehr in den Großstädten zu entzerren. Doch Skepsis ist angebracht: Risiken gerade im gemischten Verkehr sind nicht von der Hand zu weisen. Es gilt, Haftungs- und Überwachungsfragen zu überdenken und vor allem auch, sogenannte Dilemma-Situationen zu betrachten.

Autonome Fahrzeuge könnten es der Öffentlichkeit ermöglichen, Straßen mit geringen Kosten pro Kilometer und selbstfahrenden Fahrzeugen zu einem bevorzugten Ziel zu nutzen, und zwar zu einem erheblich günstigeren Preis als derzeitige Taxi- und Mitfahrgelegenheiten. Die Fahrzeuge könnten einen großen Einfluss auf die Lebensqualität in städtischen Gebieten haben und einen entscheidenden Teil der Zukunft des Verkehrs darstellen, während sie dem Reisenden, der Umwelt und sogar anderen Sektoren wie dem Gesundheitswesen zugutekommen.

Autonomes Fahren bietet viele Vorteile für die Nutzer: Mehr Sicherheit durch Verringerung der Unfallwahrscheinlichkeit, mehr Komfort, Zeitgewinn und physische wie psychische Entlastung für den Fahrer. In der Zukunft werden wir also sitzen in selbstfahrenden CO2-neutral betriebenen Autos, ohne Übermüdung am Lenkrad, Stichwort: Sekundenschlaf, kommen erholsam und entspannt ans Ziel, haben neueste und gepflegte Automodelle zur Auswahl, Wegfall von Anschaffungskosten, keine Inspektionen, Wartungen, Reparaturen, keine Kfz-Steuern, kein Tanken an der Zapfsäule, optimierte Streckenführung durch ständige Updates, kein Zupflastern der Städte mit parkenden Autos durch eine bessere Ausnutzung alternativer Mobilitätsmöglichkeiten sowie erlebnisreiche, nahezu autofreie Innenstädte, sauberere Luft, Platzgewinn, Garage und Carport bleiben frei und können anderweitig genutzt werden. Wäre das eine Option?

Service-Mobilität

Für die Besitzer eines Pkw sind die Alternativen zum eigenen Auto oft abschreckend komplex und unübersichtlich. Vor diesem Hintergrund entstehen aktuell unter dem Stichwort ‚Mobility-as-a-Service (MaaS)‘ innovative Mobilitätsangebote. Voraussetzung für derartige Überlegungen ist allerdings der Netzaufbau einer flächendeckenden, drahtlosen Breitbandtechnologie (5G), besonders in ländlichen Gebieten. Derartige Mobilfunkstandards sind Grundlage für den Zugang zu verschiedenen Mobilitätsdienstleistungen wie Autovermietung, Carsharing, Taxi, Ridesharing, Bikesharing, Scootersharing etc. in einem einzigen, digitalen Mobilitätsangebot, dessen Basis ein effizienter Öffentlicher Nahverkehr ist. Der maßgeschneiderte Service schlägt jeweils die beste Mobilitätslösung basierend auf den Bedürfnissen des Kunden vor. Diese enge Vernetzung verfolgt das Ziel, den Pkw-Bestand zu reduzieren.

MaaS liegt die Annahme zugrunde, dass sich ein großer Teile der Autobesitzer erst dann vom eigenen Pkw verabschieden wird, wenn ihnen eine Alternative geboten wird, die ebenso einfach ist und ebenso viel Verlässlichkeit vermittelt, wie das eigene Auto. MaaS soll eine solche konkurrenzfähige Alternative zum privaten Autobesitz sein.

Führenden deutsche Automobilhersteller haben sich in Punkto Carsharing bereits in Stellung gebracht: _ Das Gemeinschaftsunternehmen von Daimler und BMW ‚Share Now‘ bietet z.B. von BMW verschiedene Modelle wie MINI, X2 und das Elektroauto i3 (36 Cent/Minute) an. Die Mercedes-Modelle sind z.B. die A-Klasse (mit Verbrennungsmotor: 28 Cent pro Minute), die B-Klasse sowie den Smart in der Flotte.

Die Volkswagen AG geht mit ‚WeShare‘ im Frühjahr 2020 an den Start und bietet dann Elektroautos der Typen E-Golf und E-up zum Preis von ca. 29 Cent/Minute an, später soll das neue E-Fahrzeug ID.3 hinzukommen. Bereits jetzt ist VW der Anbieter für Ridesharing MOIA. Mittlerweile sind in Hamburg 200 der gold-schwarzen Elektro-Sammeltaxis unterwegs.

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