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BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Herzogtum Lauenburg

Kreistagssitzung am 8. Oktober 2015
Rede zum Antrag unbegleitete minderjährige Flüchtlinge
Von Annedore Granz

Täglich hören wir dass die Menschen aus den Krisengebieten der Welt sich auf den Weg machen und nach einem menschenwürdigen und friedlichen Zuhause suchen Unter diesen Menschen sind auch Kinder und Jugendliche die ohne Angehörige in unser Land kommen. Sie haben auf der Flucht ihre Angehörigen verloren oder haben sich allein auf die Flucht begeben um nicht in Unfreiheit oder zwangsweise in die Kämpfe des IS zu geraten.

Für diese unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge waren bisher die Städte und Kreise zuständig in denen sie aufgefunden wurden, dies wird sich ab Januar 2016 ändern so dass auch unser Kreis diese Kinder und Jugendlichen aufnehmen wird.

Hierauf muss sich der Kreis einstellen und die Voraussetzungen schaffen um diesen Kindern und Jugendlichen eine sichere, menschenwürdige  Unterbringung und Betreuung zu ermöglichen. Das Jugendamt muss sich rechtzeitig darauf einstellen und jetzt ein Konzept erarbeiten, und nicht erst wenn die Kinder und Jugendlichen in unserem Kreis angekommen sind.

Das Konzept muss die besonderen Bedürfnisse von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen berücksichtigen, insbesondere auf die traumatisierten Jugendlichen eingehen können und Sprachbarrieren überwinden helfen. Sowohl bei den Trägern als auch beim Jugendamt müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darauf vorbereitet sein, die Problemstellungen der Kinder und Jugendlichen zu erkennen und Lösungen zu erarbeiten, insbesondere wenn sie die Amtsvormundschaft übernehmen.

Auch für ehrenamtliche Vormundschaften müssen Schulungen angeboten damit sie sich auf die besondere Problematik einstellen können und Kenntnis über Fluchtursachen, Kulturkreis aus denen die Kinder und Jugendlichen stammen und deren Verhalten erhalten. Die ersten Schritte die vom Jugendamt bereits vorgenommen wurden, sind im Jugendhilfeausschuss von der Verwaltung dargestellt worden, so wurden Gespräche mit Jugendhilfeeinrichtungen geführt und mehrere Stellen für den Stellenplan 2016 beantragt. Alle gesellschaftlichen Kräfte sollten darauf eingestellt sein die Kinder und Jugendliche willkommen zu heißen und ihnen alle Hilfestellungen zu geben sie in Deutschland aufzunehmen.

Die täglich wachsende Zahl an Flüchtlingen stellt unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen. Heute kurzfristig bei der Unterbringung und Versorgung und längerfristig bei der Integration. Das wird uns allen, auch den zu uns Kommenden, eine Menge abverlangen. Deshalb sollten wir rechtzeitig darauf vorbereitet sein und wir freuen uns wenn der Kreistag unserem Antrag zustimmt.

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