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BLATT GRÜN – Rundbrief Ausgabe 7, April 2010

Liebe Börnsenerinnen und Börnsener!

Machen Sie mit! Reihen Sie sich ein!

Am Samstag, dem 24. April 2010, findet eine Anti-Atomkraft-Aktion in Norddeutschland statt, an der sich viele Verbände und Menschen aus ganz Deutschland beteiligen. Die Aktion wendet sich gegen Pläne der Regierungsparteien, den Atom-ausstieg wieder rückgängig zu machen. Das wider-spricht auch der sonst üblichen Praxis, Grundsatz-beschlüsse der vorherigen Regierung beizubehal-ten. Angaben zum Treffpunkt und zeitlichen Ablauf finden Sie im Innern dieses Blattes.
Die laufenden Atomkraftwerke sollen nach und nach abgeschaltet werden. Weitere Atomkraftwerke werden nicht mehr benötigt. Statt dessen werden Jahr um Jahr neue Anlagen für Wind- und Son¬nenstrom errichtet, die die Atomkraftwerke Stück für Stück er¬setzen. Auch die Gemeinde Börnsen wird sich auf Initiative der Grünen an der Nutzung des umweltfreundlichen Sonnen¬stroms beteiligen.


Grüne Projekte

Solaranlage auf dem Bürgerhaus

Nach monatelangen Vorarbeiten scheint das von uns angestoßene Projekt „Sonnenstrom vom Dach des Bürgerhauses“ nun doch noch mit Erfolg zu enden. Unsere Bemühungen sind im Bauausschuss neun Monate lang immer wieder angegriffen und zerredet worden. Doch in der letzten Sitzung gaben die Mitglieder einstimmig grünes Licht. Einen bitteren Beigeschmack gibt es dennoch: Vor dem 1. Juli 2010 wird es nichts mehr mit dem Baubeginn. Dann sinken die Fördergelder um 16 Prozent und damit auch die Rendite drastisch.
Dank der Förderung durch das Erneuerbare Ener-gien-Gesetz breitet sich die Photovoltaik immer weiter aus. Jahr um Jahr werden mehrere Gigawatt Leistung hinzu gebaut (ein mittleres Atomkraftwerk leistet ein Gigawatt). Inzwischen ist die Technik auch bei den Landwirten angekommen, die mit ihren Scheunendächern einen großen Anteil am schadstoffarm erzeugten Strom liefern. Schön, dass jetzt auch Börnsen einen Beitrag zum Ersatz der Atomenergie leistet.
 
Landschaftsschutz der Felder an der Dalbek

Unsere Bemühungen zur Umsetzung eines lang-fristigen Schutzes der Felder zwischen Dalbekwald und Börnsener Straße vor Bebauung gehen in die letzte Runde. Eine Entscheidung erwarten wir in der Gemeindevertretersitzung am 15. April, zu der wir einen Antrag auf gesetzliche Absicherung der Biotopverbundfunktion vorgelegt haben. Schutzge-bietsverordnung und Regionalplan der Landesre-gierung sehen dies eigentlich auch so vor. Dennoch kann die Gemeindevertretung jederzeit dagegen stimmen. Trotz eines klaren Bekenntnisses in der letzten Wahlperiode durch die Gemeindevertretung konnte sich der Umweltausschuss nicht für eine Absicherung einer Grünzone entscheiden. Die Mehrheit möchte sich dort die Option für eine Überplanung offenhalten, was am Ende bedeutet, dass doch wieder Bauabsichten Vorrang haben.

Rad-Wanderweg Börnsen-Wohltorf

Die Instandsetzung des Börnsener Mühlenweges hat gute Chancen, Wirklichkeit zu werden. Der Kreis hat seine Absicht erklärt, die notwendigen Baumaßnahmen zu veranlassen und ihn dann an die Gemeinden Börnsen und Wohltorf zu verschen-ken. Hierzu ist allerdings noch die Zustimmung der Gemeinden erforderlich. Aktuell werden vom Kreis Angebote von Firmen eingeholt.


Rückblick

Resolution gegen Krümmel

Im Dezember hat die Gemeindevertretung mit Stimmen von SPD und Grünen bei Enthaltung von CDU und Wählergemeinschaft unserem Antrag zugestimmt, den Betreiber des Atomkraftwerks Krümmel aufzufordern, die Wiederaufnahme des Betriebs nicht weiterzuverfolgen. Börnsen hat sich damit denjenigen Gemeinden angeschlossen, die schon Wochen zuvor die endgültige Stilllegung des störanfälligen Reaktors gefordert hatten.

Demografische Entwicklung

Auf Anregung der Grünen hat Anfang März der Kreisplaner einen Vortrag über „Die demographi-sche Entwicklung" mit dem besonderem Schwer-punkt Börnsen und seine Nachbargemeinden ge-halten. Dabei zeigte der Planer auf, dass die Zu-wachszahl der Bevölkerung im Kreis seit der Jahr-hundertwende beständig rückläufig ist. Ab 2008 nimmt die Zahl der Einwohner sogar ab, was den Prognosen zuwiderläuft, die ein weiteres Wachsen signalisiert hatten. Daneben steigt der Anteil älterer Menschen unaufhörlich. Während die Bevölkerung in Börnsen durch die Neubaugebiete noch nicht unter einem Schwund leidet, so ist immerhin auch hier der Anstieg von Mitgliedern in der älteren Ge-neration signifikant. Der wachsende Anteil älterer Menschen wird sowohl eine Steigerung des Be-treuungsangebots als auch eine Zunahme an me-dizinischer und pflegerischer Versorgung erfordern. Schon früh hatten wir gefordert, bei der Planung über Mehrgenerationshäuser und Pflegeinstitutionen nachzudenken.


Aufruf zur Teilnahme an der Menschenkette

KETTENreAKTION: Atomkraft abschalten!
Börnsen, Sonnabend 24. April, ab 14 Uhr

An diesem Tag werden Zigtausende zwischen den Atomkraftwerken Brunsbüttel und Krümmel auf einer Stre-ckenlänge von 120 km ein Zeichen für das Festhalten am Atomausstieg und für eine zukunftsfähige, ökologi-sche Energiewende setzen.

Die Kette führt auch durch Börnsen entlang der Lauenburger Landstraße von der Hamburger Landesgrenze bis Escheburg. Damit wir diese ca. 2 km füllen können, werden wir von Aktionsbündnissen u.a. aus dem Raum Lüneburg und Lüchow-Dannenberg unterstützt. In Börnsen gibt es bis 14 Uhr zweiTreffpunkte: zwischen dem Bäcker und der Schlachterei und an der Drögen Wisch. Von dort verteilen wir uns entlang der Strecke. Die Kette soll mindestens 30 Minuten zwischen 14.30 und 15 Uhr stehen.

Alle Börnsener sind aufgerufen, an diesem einmaligen Ereignis mitzuwirken: Atomausstieg nicht in Frage stel-len, Solidarität gegen eine gefährliche Technik. Wenn nicht jetzt, wann dann? Regionaler Protest ohne lange Anreise. Zu erreichen mit dem Fahrrad oder zu Fuß. Treten Sie als Streckenanlieger einfach vor die Tür und reihen sich ein. Im Anschluss findet vor dem Kraftwerk Krümmel ein Treffen mit Musik und Redebeiträgen statt.

Die Atomkraftwerke Brunsbüttel und Krümmel stehen still. Sie werden nicht länger benötigt. Stattdessen gehen immer mehr Windräder und Solaranlagen neu ans Netz und ersetzen die Großkraftwerke.

Eine Aktion von (u. a.): AG Schacht KONRAD, Attac, .ausgestrahlt, BV Erneuerbare Energien, BUND, Bündnis 90/Die Grünen, Campact, DGB Nord, Deutscher Naturschutzring, Deutsche Umwelthilfe, Die Linke, Nordelbische Kirche, Ev. Jugend Hamburg, Forum gegen das Zwischenlager Gundremmingen, Grüne Jugend, IG Metall, Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Jungsozialisten, Naturfreunde Deutschlands, SPD, ver.di.

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