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Pressemeldung 25. Mai 2010
Allgemeinarzt: Grüne fordern Aktivitäten zur Neuschaffung einer Praxis
Börnsen. Nach dem Tod des Allgemeinarztes steht die Gemeinde Börnsen ohne medizinische Praxis da. Auf Grund der Vorgaben für Ärztezulassungen kann Börnsen allerdings auf absehbare Zeit nicht mit einer Neubesetzung rechnen. Wie ein Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein kürzlich im Sozialausschuss darstellte, muss für die Ausstattung mit Arztpraxen ein vorgegebener, pro Kreis bemessener, Versorgungsgrad eingehalten werden. Bei erfülltem Soll können sich aber Ärzte nur dann niederlassen, wenn sie den Praxissitz eines ausscheidenden Kollegen übernehmen. Weil der Börnsener Mediziner schon vor seinem Tode seine Niederlassung an ein Hamburger Krankenhauscluster abgetreten hatte, ist dies für Börnsen ausgeschlossen. Eine Neuansiedlung wäre also nur dann gegeben, wenn an einer anderen Stelle im Kreis eine Praxis aufgegeben wird und sich ein Nachfolger für Börnsen entscheiden würde.
Dazu sagt Maren Tormählen, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen: „Die Krankenhauskette strebt offenbar das Ziel an, die in Börnsen erworbene Praxis in einem medizinischen Zentrum in einem größeren Ort unterzubringen. Damit wäre sie für Börnsen verloren. Wir sehen aber noch zwei Möglichkeiten, wieder zu einer Arztniederlassung zu kommen. Die eine besteht darin, den Großversorger von der Notwendigkeit bzw. Attraktivität einer Praxis in Börnsen zu überzeugen. Die zweite wäre, den Ort im Deutschen Ärzteblatt zu bewerben. Börnsen hätte dann auf Grund der Darstellung seiner Vorzüge eine größere Chance, als passender Praxisstandort entdeckt zu werden. In einem Antrag zur Gemeindevertretersitzung am 10. Juni regen wir jetzt an, dass der Bürgermeister Verhandlungen mit dem Großversorger aufnimmt und die Anzeige im Ärzteblatt in Auftrag gibt."
Maren Tormählen weiter: „Für uns ist es nicht vorstellbar, dass die Gemeinde Börnsen mit ihren ca. 4000 Einwohnern in Zukunft ohne Allgemeinarzt bleibt. Nachbargemeinden mit weniger Einwohnern verfügen sogar über zwei Praxen (Aumühle, Wohltorf, Dassendorf). Auch wenn die Börnsener Bürger aus dem Ortsteil Unten mit einer intakten Busverbindung versehen sind und damit den Stadtteil Bergedorf gut erreichen können, sind insgesamt für viele Börnsener die Hindernisse für einen Arztbesuch außerhalb doch sehr hoch."
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