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16. Mai: Diskussion über neue Kita-Richtlinien

Was ist uns Kinderbetreuung wert? Die neuen Richtlinien der Kita-Förderung
Diskussion mit Anke Erdmann (MdL Grüne), Mary Herbst (Diakonisches Werk), Annedore Granz (Kreistagsfraktion Grüne), Moderation Uta Röpcke (Sprecherin Grüne) am 16. Mai 2013 in Aumühle

Bericht

Die Diskussion rankte sich vorwiegend um die neuen Förderrichtlinien des Kreises. Dies würde auf eine Kürzung der Gelder hinauslaufen, was bei vielen Kitas eine Verschlechterung mit sich bringe. Die neuen Richtlinien sähen Verschiebungen vor, die sich nicht steuern lassen und damit bei den Kitas eine Planungsunsicherheit hervorrufen. Damit ließen sich die Haushaltdaten nicht festlegen, was einem Roulette gleichkomme. Häufig müssten die Gemeinden die Defizite ausgleichen. Für Eltern und Kinder sind die Folgen zum Teil schwierwiegend: Der Service verschlechtert sich, in der Kontinuität der Pädagogik kommt es zu Unterbrechungen, Kinder müssen in den Gruppen geschoben werden, permanente Unruhe, Überbelegungen in den Gruppen.

Zur U3-Betreuung stellte Anke Erdmann dar, dass zwar in Kürze ein Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz bestehe, aber auf Grund schlechter Vernetzung der tatsächliche Bedarf nicht ans Land gemeldet werde. Der Anspruch auf Konnexität lähme das Land, weil die Höhe der zu zahlenden Beträge nicht abgeschätzt werden könne. Eine Besonderheit des Kreises Herzogtum Lauenburg sei die Veranlagung von Hartz IV-Eltern für Kitabeiträge. Dies habe die Kreistagsmehrheit bisher so gewollt.

Fragen gab es zum Fachkräftemangel und zur Mitwirkung von Männern als Erzieher in den Kitas. Die Erzieherfrage sei immer wieder mit der Finanzfrage konfrontiert. Einer der Gäste wollte lieber über die pädagogische Seite der Erziehung und nicht über Geld diskutieren. Die Ursachen der immer größer werdenden Engpässe bei geeigneten Pädagogen, insbesondere bei Männern, wurden dann auch in der relativ schlechten Bezahlung gesehen.

Forderungen: Das Image für pädagogische Fachkräfte muss verbessert werden, es muss in der Kita Standards geben mit einer Vorbereitungszeit und mit einer Vernetzung für die Tagespflege, damit auch Eltern mit Spätdienst ihre Kinder betreuen lassen können. Weiterhin wichtig: Der Übergang von der Kita in die Schule bedarf neuer besserer Regelungen für die Eltern.

 
Pressemeldung:
Änderung der Förderrichtlinien:

Grüne diskutieren über die Zukunft der Kinderbetreuung

Aumühle/Ratzeburg. Eltern, KiTa-Leitungen und Träger machen sich zunehmend Sorgen um die Zukunft der Kinderbetreuung im Kreis Herzogtum Lauenburg. Im vergangenen Sommer hat der Kreistag mit den Stimmen von CDU und FDP die Förderrichtlinien geändert. Schon damals gab es Proteste, auch von Seiten der Kreiselternvertretung. Seit Jahresbeginn bekommen Eltern nun zu spüren, welche Auswirkungen der Kreistagsbeschluss auf die Qualität der Betreuung ihrer Kinder in den Einrichtungen und auf die von ihnen zu zahlenden Beitragssätze hat. Nicht nur der Verteilungsschlüssel für die Mittelvergabe im Kreis hat sich geändert, sondern auch die Planungssicherheit. Das eingeführte Leistungspunktesystem ist und bleibt für viele Eltern unverständlich und hat zu einer kreisweiten Verunsicherung bei Eltern und Einrichtungen geführt.

Die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Kreistag, Annedore Granz, sagt dazu: „Die Berechnungsgrundlage der Umstellung der KiTa-Förderung von den Betriebskosten auf ein Platzbudget ist nicht nur schwer verständlich, sie ist auch die falsche Weichenstellung. Der Jugendhilfeausschuss des Kreises hat die Umstellung abgelehnt, da das Punktesystem eindeutig zu Lasten der bisher qualitativ gut ausgestatteten Kindertagesstätten geht. Kitas mit vernünftigen Öffnungszeiten und qualifiziertem, gut bezahltem Personal stehen viel schlechter da. Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat den Beschluss des Kreistages abgelehnt. Für uns ist es wichtig, die Standards in den Kindertagesstätten weiterhin auf einem hohen Niveau zu halten und hierfür Geld zur Verfügung zu stellen.“

Am Donnerstag, den 16. Mai wollen Kreisverband und der Ortsverband Sachsenwald von Bündnis 90/Die Grünen mit Eltern und Interessierten über die neuen Förderrichtlinien diskutieren. Unter dem Thema: „Was ist uns die Betreuung unserer Kinder wert? Die neuen Richtlinien der KiTa-Förderung“ diskutieren Anke Erdmann, Grünes MdL und Vorsitzende des Bildungsausschusses im Landtag, Mary Herbst, Fachberaterin für evangelische Kindertagesstätten und Annedore Granz für die Kreistagsfraktion. Die öffentliche Veranstaltung findet ab 19:00 Uhr im Treffpunkt Aumühle statt, Sachsenwaldstraße 18.
Den Schwerpunkt der Diskussion sollen folgende Fragen bilden: Welche Einrichtungen sind besonders betroffen? Was können Eltern tun um eine qualitativ hochwertige und flexible Betreuung ihrer Kinder vor Ort sicher zu stellen? Ob und wie kann die Landespolitik hier mit- bzw. gegensteuern? Die Diskussion wird moderiert von Uta Röpcke, Sprecherin des Kreisverbandes der Grünen.

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