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2. Mai: Grüne wollen Uni für Lauenburg

Kreistagsantrag zur Behebung des Strukturgefälles im Kreis erfolgreich

Seit dem Wegfall der Zonenrandförderung vor über 20 Jahren plagt sich die Stadt Lauenburg mit Finanz- und Strukturproblemen. Als Folgen zeigen sich eine personelle Überalterung, erhöhte Arbeitslosigkeit und ein Übergewicht an Bewohnern mit Hartz IV- bzw. Migrationshintergrund. Weitere Gewerbeansiedlungen sind mangels geeigneter Flächen laut Aussagen der Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft nicht möglich. Der zu Jahresbeginn von der GfK Geomarketing vorgelegte Kaufkraftindex weist an der Südachse des Kreises ein Gefälle von Wentorf nach Lauenburg von 120 auf 80 aus, also ein Absinken um ein Drittel.

Wir haben das Strukturproblem in der Märzsitzung des Kreistags mit einem Antrag aufgegriffen. Darin fordern wir Politik und Verwaltung auf, Wege zur Behebung aufzuzeigen und umzusetzen. Der Antrag fand eine große Mehrheit. Weil wir meinen, dass sich weder Kreis noch Land derartige Unterschiede im strukturellen Wirtschafts- und Sozialgefüge leisten können, haben auch wir über eine Realisierung nachgedacht. Unser Vorschlag ist, in der Stadt eine Einrichtung für junge Menschen zu schaffen. Ideal wäre ein ausgelagertes Institut einer Fachhochschule oder Universität wie Lüneburg oder Lübeck.

Eines der Hauptprobleme der Stadt Lauenburg ist das permanente Abwandern junger Intelligenz, da Lauenburg weder schulisch noch gewerblich ausreichende bzw. passende Angebote zur beruflichen Weiterentwicklung bieten kann. Mit einer Hochschule könnte dieser Entwicklung Einhalt geboten werden. Unser Vorbild ist die Stadt Aveiro am Atlantik in Portugal. Dort wurde der Zerfall einer historischen Altstadt nach der Ansiedlung einer Universität gestoppt. Damit kamen nicht nur junge Menschen und das Gewerbe zurück, auch der Tourismus konnte wiederbelebt werden. Lauenburg besitzt mit der Altstadt ebenfalls eine hervorragende Kulisse mit einem hohen Wohn- und Geschäftspotential.

Zur Finanzierung könnten EU-Programme und Fördermöglichkeiten der Metropolregion herangezogen werden. Allein die Tatsache, dass Lauenburg für die nächsten zehn Jahre finanziell gestützt werden muss – siehe Konsolidierungshilfe – sollte ein Anreiz für neue Ansätze mit Auswirkung auf das wirtschaftliche Leben der Stadt sein. In Deutschland besteht ein eklatanter Mangel an technisch qualifiziertem Personal. Deshalb müsste es ein leichtes sein, dafür neue Ausbildungsmöglichkeiten anzubieten und Finanzmodelle zu finden. Für Lauenburg wäre mit den bisherigen Aktivitäten im Kunst- bzw. Kulturbereich ein Zweig in Richtung Denkmalpflege / Restaurierung / Kunsthistorik / Architektur oder einer ähnlichen technischen Fachlinie passend. Von einer Hochschule würden auch die schulischen Einrichtungen profitieren. Die Sekundarstufe II in der Gemeinschaftschule wäre die zwingende Konsequenz. Als verkehrliche Anbindung ist die Bahnlinie Lüneburg-Lübeck vorhanden. Eine Uni würde die Nachfrage und damit eine Verbesserung der Zugfrequenzen nach sich ziehen. Dieser Ansatz mit der Achse Lübeck/Lauenburg/Lüneburg verspricht eine Belebung des gesamten Dreiländerdreiecks SH/MV/Ns.

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