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BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Herzogtum Lauenburg

19. April: Marlies Fritzen in Grünhof, Schnakenbek, Müssen, Büchen

In ihrer Reihe „NaTouren“ durch Schleswig-Holstein besuchte die Vizepräsidentin des Landtages und umweltpolitische Sprecherin unserer Landtagsfraktion, Marlies Fritzen, u.a. das Naturschutzgebiet Hohes Elbufer bei Schnakenbek (oberes Foto). In Müssen führte sie Gespräche über aktuelle Themen des Naturschutzes im Kreis mit Karl-Heinz Weber (NABU) und Sabine Reichle (WWF, unteres Foto).

In Schnakenbek befinden sich mit der Alten Salzstraße und der Elbfurt nicht nur Relikte aus der Zeit der Warentransporte – indbesondere Salz – dort gibt es auch seit ca. einem Jahrzehnt wieder ein Bibervorkommen. Zu bewundern war eine frisch gefällte Weide in der Elbaue.

Beim Treffen in Müssen stellte der NABU-Vorsitzende des OV Büchen insbesondere drei Punkte vor, dem Naturschutz Sorgen bereiten: Das freiwillige ökologische Jahr (FÖJ), die Straßenränder und die Ausgleichsmaßnahmen bei Eingriffen in die Natur. In den genannten Fällen ist die Politik entweder durch Kürzungen zu heftig, bzw. durch Unterlassen zu wenig tätig.

1. FÖJ
Die Landesregierung hat die Mittel gekürzt. Die Folge ist, dass nicht mehr alle Stellen besetzt werden können. Dadurch unterbleiben Maßnahmen im Naturschutz, die bisher durch FÖJ abgedeckt werden konnten. Das Land hätte die Verpflichtung, diese Mängel auszugleichen. Marlies Fritzen betonte, dass die Grünen bei einer Regierungsbeteiligung sich für eine Rücknahme der Kürzung einsetzen würden, wenn auch nicht auf den alten vollen Betrag. "Angesichts hoher Staatsschulden wollen wir seriös, ehrlich und angemessen handeln."

2. Straßenränder
Weber stellte dar, dass die Straßenränder immerhin ein Viertel der Landesfläche bilden. Die jetzige sogenennte Pflege sei eher grausam. Nicht nur, dass permanent die gesunden Bäume mittleren Alters ersatzlos gefällt würden, bei der Bodenbearbeitung würde immer tiefer sowohl in das Strauchwerk als auch in die Gräben und in die Bodenpflanzen vorgegangen. Folge sei eine massenhafte Vernichtung von Kleintieren. Auch der Kreis sei hier untätig. Marlis Fritzen sagt, dass kürzlich eine kleine Anfrage an die Regierung gestellt wurde. Darin seien aber nur Allgemeinplätze enthalten. Sie kündigt an, dass eine Grünne Mitwirkung an der Regierung hier radikale Änderungen zur Folge hätten. Für die Straßenrandpflege müsste eine verbindliche Regelung unter Beteiligung des Naturschutzes erarbeitet werden.

3. Ausgleichsregelung
Am Beispiel der Rodung von Büschen und Bäumen zum Bau des Solarparks Lanken stellte Weber dar, dass der Ausgleich für Eingriffe in die Natur häufig nicht oder zu spät erfolge. Zusammen mit Fritzen waren sich die Gesprächspartner einig, dass ein Kataster für Ausgleichsflächen angelegt und gepflegt werden müsse. Wir erwähnen, dass die UNB personell unterbesetzt und ein Antrag von uns dazu im Kreistag kürzlich gescheitert sei.

Zumindest in der Wegrandpflege und der Ausgleichsregelung will die Kreistagsfraktion nachfragen und eine Sicherstellung der Naturschutzbelange verlangen.

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