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Pressemeldung vom 27. April 2011

Energierevolution: Grüne laden zum Bürgergespräch mit heimischen Akteuren

Mölln/Labenz/Klinkrade/Bälau. Das Reaktor-Unglück von Fukushima und der Klimawandel haben die Grenzen der Energieversorgung über zentrale Kraftwerke auf der Basis von Atom- und Kohlekraft aufgezeigt. Mehr denn je ruht daher die Aufmerksamkeit auf der Umsetzung von Alternativen aus den Erneuerbaren Energien wie Wind, Biomasse, Solarstrom und Kraft-Wärme-Kopplung. Spitzenpolitiker in Berlin fühlten sich bemüßigt, die eingefahrenen Wege in Frage zu stellen und im selben Atemzug von einer „Energierevolution“ zu sprechen.

Im Kreis Herzogtum Lauenburg sind in den letzten Monaten Projekte auf den Weg gebracht worden, die die Idee der Unabhängigkeit von fossilen und atomaren Energieträgern regional und dezentral umsetzen. Zu nennen sind insbesondere die Biogasanlagen in Labenz/Klinkrade und Bälau/Mölln, die auf Basis von Mais, Gülle und anderen Reststoffen Blockheizkraftwerke betreiben, die vor Ort Strom und Wärme erzeugen. In Klinkrade werden dabei Wohnungen, in Mölln die Gebäude auf dem Schulberg und dem Berufsschulzentrum beheizt. Neben weiteren Biogasanlagen im Kreis macht sich die Nutzung von Sonnenstrom immer mehr breit. Zahlreiche Landwirte haben ihre Wirtschaftsgebäude mit Photovoltaikmodulen bestückt. Der Bau weiterer Windparks steht allerdings noch aus.

Der Anbau von Mais zur Nutzung von Biogas wird vielerorts kritisch gesehen. Insbesondere wird befürchtet, dass auf Grund der üppigen staatlichen Förderung die Anbaufläche steigen wird. Naturschutz, Gewässerverbände und Imker fordern Nachbesserungen ein. Ein Mangel in der Planung besteht auch häufig darin, die Bürger nicht rechtzeitig zu informieren bzw. zu beteiligen. Auf Grund der Kritik von Bürgern und Verbänden hat der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen schon im letzten Jahr vermittelnde Gespräche geführt. Die Reihe soll jetzt fortgesetzt werden. Unter dem Leitwort „Energierevolution ist nötig und möglich“ bringen die Grünen in einer Informations- und Diskussionsveranstaltung Anlagenbauer und Fachleute an einen Tisch.

Mit politischen Vertretern aus Schleswig-Holstein bieten die Grünen eigenen prominenten Sachverstand auf. Die Bundestagsabgeordnete und Beauftragte für Nachhaltigkeit, Dr. Valerie Wilms aus Wedel, wird zum Atomausstieg, zum den Grenzen der Nutzung von Sonnenstrom und der Notwendigkeit der Stromspeicherung sowie zur Dynamik des Strompreises Stellung beziehen. Der Landwirt und Landtagsabgeordnete Bernd Voss vertritt die Sicht der Landwirtschaft und des Landschaftsschutzes. Auf dem Podium werden als Gäste heimische Anlagenbauer und Planer ihre Konzepte erläutern und zu Fragen aus dem Publikum zur Verfügung stehen. Das Bürgersolarmodell Labenz wird von Ulrich Hardtke, Bürgermeister in Labenz, vorgestellt. Aus Bälau kommt der Anlagenbetreiber und Landwirt Jan Hendrik Schmaljohann. Er hat von Bälau nach Mölln eine vier km lange Leitung verlegt und versorgt dort das BHKW der Stadtwerke auf dem Schulberg mit Gas. Ein ähnliches Projekt hat Manfred Wulf von der Heizhütte Klinkrade eG auf den Weg gebracht.

Die Sichtweise der Grünen erläutert der Bundestagsabgeordnete, Konstantin von Notz aus Mölln, der die Gesprächsleitung hat: „Die Nutzung der Biomasse bildet ein wichtiges Standbein der erneuerbaren Energieerzeugung. Allerdings gibt es dabei Fehlentwicklungen, die vermieden werden müssen. Mit den Anlagen, die Strom und gleichzeitig die anfallende Wärme nutzen, sind die lauenburgischen Betreiber aber auf dem richtigen Weg. Auf Grund des nicht benötigten Wärmeüberhangs im Sommer ist es wichtig, dass die Speichertechniken für Überschusswärme genutzt und verbessert werden. Dieselbe Aufgabe ergibt sich für den Sonnenstrom bei starker Sonnenstrahlung am Tag. Anstatt die Atomenergie mit Milliardenbeträgen zu subventionieren hätte man das Geld lieber in die Forschung für Speichertechniken stecken sollen."

Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 5. Mai, im Hotel Quellenhof, 23879 Mölln, Hindenburgstraße 16, statt und beginnt um 19.30 Uhr.

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