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Pressemeldung vom 24. September 2012

Suchthilfe-Fachtagung bestätigt Ansatz der Kreisgrünen

Mölln. Aus Anlass des 40-jährigen Bestehens hatte die Alkohol- und Drogenberatung eGmbH am 19. September Referenten zu einer Feier mit Fachvorträgen nach Mölln ins Haus der Sozialen Dienste am Grambeker Weg eingeladen. Bei den Themen ging es um die Verzahnung von Sucht und Jugendhilfe, um Kosten, Prävention und Analysen. Geschäftsführer Jürgen Eulenpesch hatte dazu einige hochkarätige Fachleute gewonnen, die aus ihren Arbeitsbereichen zur Suchtproblematik ein umfangreiches Zahlenwerk, Lösungswege und Ergebnisse vorlegten. Bemerkenswert aus Sicht der Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen war, dass der von ihr parallel im Kreistag vorgelegte Antrag dieselbe Zielrichtung hatte und dass in den Referaten viele Antworten auf Fragen der Grünen vorweggenommen wurden. Offen blieben allein die die Kreispolitik beschäftigenden Fragen, welche Kosten für Folgemaßnahmen aus dem Kreishaushalt zu tragen sind und wie die Aufgaben der Suchtprävention mit den Anforderungen an die Krankenkassen als Hauptträger der Kosten koordiniert werden können.

Im ersten Referat brachte Dr. Tim Pfeiffer-Gerschel vom Institut Therapieforschung in München Zahlen und Fakten zur Suchtbelastung im ländlichen Raum. Demnach trinken 76 Prozent der Bürger vermehrt Alkohol. Für Folgen wie Depression, Ängste und Persönlichkeitsstörungen müssten Ärzte, Fachberatung, Fachkliniken, sozialpsychiatrische Dienste und Krankenhäuser aufgeboten werden. Ein Angebot ausdifferenzierter Systeme zur Hilfe sei im Kreis nicht machbar. Im folgenden Vortrag stellte Prof. Rainer Thomasius vom Deutschen Zentrum für Suchtfragen des Kinder- und Jugendalters vom UKE Hamburg Maßnahmen der Stadt Hamburg in der Jugendsuchtproblematik vor. Dazu gehören nicht nur diverse Behandlungsmethoden für die betroffenen Jugendlichen und deren Familien, sondern auch präventive Programme. Sein eindeutiges Resümee: Suchtprävention und Suchttherapie haben einschlägige Wirkung und führen zu auffälligen Erfolgen. Die Fallzahlen in der Sucht würden signifikant zurück gehen.

Im dritten Teil nahmen Dr. Theo Wessel und Johannes-P. Petersen vom Diakonischen Werk Schleswig-Holstein den Kreis Herzogtum Lauenburg mit Zahlen zur Alkoholsucht in den Fokus. Dazu sagt Klaus Tormählen von der Kreistagsfraktion der Grünen: „Die im Frage-Antwort-Dialog gestaltete Präsentation untermauerte unsere im Antrag zum Kreistag dargestellte Situation: Die Folgekosten liegen im Bereich um 50 Millionen Euro pro Jahr (allein für den Kreis Herzogtum Lauenburg). Es gibt vielfältige Verknüpfungen mit fast allen anderen sozialen Problemen, insbesondere bei der Wahrnehmung von beruflicher Tätigkeit und bei der Kriminalität. Die Referenten stellten ihre Berechnungen in den Mittelpunkt von ausgefallener Lebenszeit durch Unwohlsein, Krankheit, Depression und Tod. Die Versorgungskette Beratung, Versorgung, Reha, Nachsorge, Aufbau von Alltagsstrukturen und Selbsthilfe verschlingt dann immense Kosten, insbesondere wenn sie nicht durch therapeutische Eingriffe unterbrochen wird. Ihr Resümee: 60 Prozent der Maßnahmen sind erfolgreich. Jeder investierte Euro bringt eine Ersparnis von 5 Euro.“

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