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Pressemeldung vom 23. Januar 2011

Grüne wiederholen Forderung nach Öffnung der natürlichen Flutungsflächen:  „Lauenburger Altstadt wurde für unzureichende Hochwasserkonzepte geopfert!“

Lauenburg.
Mehrmals haben Kreistagsfraktion und Kreisvorstand von Bündnis 90/Die Grünen nach der großen Sommerflut 2002 und der noch höher aufgelaufenen sogenannten Jahrhunderflut 2006 vor einer weiteren Verengung der Wasserläufe gewarnt: Die Schließung der natürlichen Rückhalteräume mit hohen Deichen würde zu einer Verschärfung der Hochwasserproblematik führen. Das nächste Hochwasser würde schneller und höher eintreten als erwartet, war die Einschätzung der Grünen. Doch verantwortliche Politiker und Behörden dachten anders. Sie entschieden sich für Enge statt Raum. Mit dem Konzept der immer höheren Auslegung der Deichkronen wurde die Altstadt von Lauenburg geopfert. Jetzt ist das Wasser wieder da, und zwar höher und schneller als je zuvor. Nach dem Urteil von Fachleuten wird es öfter und schneller wiederkommen, als alle Beteiligten zu fürchten wagen.

Um weiteren Schäden vorzubeugen, fordern die Grünen wie schon 2006, langfristig die Industrie aus den Söllerwiesen umzusiedeln und die Wiesen der Natur zurückzugeben. Ganz in der Nähe bei Buchhorst seien hinreichend große bislang brachliegende Industrieflächen vorhanden. Der Hochwasserschutz komme Lauenburg und das Land Schleswig-Holstein teurer, als alle Steueraufkommen aus nicht erweiterbaren und eingeengten Gewerberäumen je einbringen.

Nach Ansicht der Grünen ist eine länderübergreifende Initiative notwendig, um elbaufwärts in Brandenburg zu weiteren Flutungsflächen zu kommen. Diese müssten so ausgelegt sein, dass sie so viele Wassermengen aufnehmen können, dass der Wasserstand bei Lauenburg um den entscheidenden Meter heruntergedrückt wird, sagen die Grünen. „Das Hochwasser 2006 war ebenso wenig eine Jahrhundertflut wie die jetzigen noch höheren Wassermassen. Es handelt sich vielmehr um ein ganz grundsätzliches Problem, das auf Grund der Klimaveränderung mit Starkniederschlägen zunehmend häufiger auftreten wird und zu einem guten Teil von Menschen gemacht ist. Wir müssen jetzt politisch handeln, um den kommenden Fluten der nächsten Jahre vernünftig begegnen zu können“, fordern der Bundestagsabgeordnete Konstantin von Notz und Klaus Tormählen von der Kreistagsfraktion der Grünen. „Die aktuelle Situation zeigt uns, dass sich seit 2006 nichts Entscheidendes getan hat.“

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