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Pressemeldung vom 6. Februar 2011

Sprachheilschule: Grüne verlangen Fakten zu Kosten und Planung

Wentorf/Kiel. Die drohende Schließung des Landesförderzentrums Sprache in Wentorf („Sprachheilschule“) lässt den Mandatsträgern von Bündnis 90/Die Grünen im Kreis Herzogtum Lauenburg und im Land keine Ruhe. In einer kleinen Anfrage an das Bildungsministerium in Kiel verlangt die bildungspolitische Sprecherin Anke Erdmann Auskunft darüber, welche Einsparungen durch die Verlagerung nach Schleswig und in die Kreise wirklich erzielt werden. Weiterhin wollen die Grünen wissen, wann die Schulleitung informiert wurde und ob es stimmt, dass die Betroffenen die Pläne über eine Schließung erst aus der Presse erfahren haben. Neben der Verlagerung eines Teils der („stationären“) Internatsplätze sollen in Zukunft die Kreise in einem Ganztagsangebot („teilstationär“) den Rest der sprachbehinderten Kinder betreuen. Die Grünen fragen, ob es schon Kontakte zu den Kreisen und Zusagen des Landes zur Übernahme der Kosten gibt. Sie befürchten eine weitere Belastung der Kreise mit Ausgaben, die eigentlich vom Land zu tragen wären.

Die Grünen monieren, dass die vom Rechnungshof genannte Einsparsumme aus dem Jahr 2003 stammt und in dem achtjährigen Zeitraum danach nicht neu festgestellt wurde. Sie zweifeln an der vom Rechnungshof vorgelegten Höhe von 1,2 Millionen Euro jährlich. Aus dem Bildungsministerium ist bestätigt worden, dass das Sparvolumen bisher im Detail nicht geprüft worden ist. Anke Erdmann aus Kiel sagt dazu: „Die Diskussion über die Schließung wird nur fiskalisch geführt mit Summen, die nicht nachvollziehbar sind. An Eltern und Kinder denkt man dabei nicht. Hier wird eine Maßnahme ohne Konzept übers Knie gebrochen. Viele Fragen bleiben offen. Der vom Ministerium eingeschlagene Weg ist absurd. Man macht den zweiten Schritt vor dem ersten: Erst schließt man, dann wird geschaut, wie es weiter gehen kann.“

Klaus Tormählen von der Kreistagsfraktion der Grünen, der die Eltern vor zwei Wochen beim Besuch im Landeshaus in Kiel begleitet hat, sieht noch Möglichkeiten zumindest für einen Aufschub: „In Kiel waren sich alle Fraktionen einig, dass in dieser Angelegenheit zu schnell gehandelt wurde. Es schien die Einsicht zu herrschen, dass eine Revidierung möglich ist.“ Der Kommunalpolitiker aus Börnsen hat kein Verständnis für eine Aufgabe des Standorts Wentorf: „Es gibt nichts Besseres, als gestörte oder unterentwickelte Kinder so früh wie möglich in einer bewährten Einrichtung mit einer passenden Umgebung für die Integration in die Gesellschaft (Inklusion) bereit zu machen. Genau dies leistet Wentorf seit 50 Jahren nach einem bewährten Konzept. Eine vorschnelle Aufgabe dieser Einrichtung wird scheitern. Die Schließung würde langfristig nicht nur die Probleme für die Betroffenen vermehren, sondern auch die Kosten für die Allgemeinheit durch die Notwendigkeit einer intensiveren lebenslangen Betreuung.“

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