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Pressemeldung vom 1. Juni 2011
Parteitag: Grüne diskutieren über Pflegenotstand
Wie begegnen wir den wachsenden Anforderungen bei der Pflege älterer Menschen? Diese Frage war eines der Themen, mit denen sich die Delegierten von Bündnis 90/Die Grünen auf ihrem Parteitag in Eckernförde beschäftigten. Der Kreis Herzogtum Lauenburg hatte dazu zehn Delegierte abgesandt. Die Grünen sehen sich angesichts wachsenden Zuspruchs in der Bevölkerung zu ihren politischen Aktivitäten schon jetzt in der Pflicht, für die Anforderungen der Zukunft gewappnet zu sein. Geburtenrückgang und ein höheres Durchschnittsalter weisen eindeutig darauf hin, dass sich der jetzt schon herrschende Pflegenotstand verstärkt. Der Anteil pflegebedürftiger Menschen wird steigen. Hinzu kommen der Wegfall Zivildienstleistender und eine mangelnde Akzeptanz beim Freiwilligendienst.
In einer umfangreichen Debatte haben die Nord-Grünen Leitlinien festgelegt, um dem drohenden Ausufern des Pflegenotstandes zu begegnen. Dazu gehört in erster Linie die Einrichtung einer Pflegekammer, um die Interessen der Pflegekräfte besser vertreten zu können. Dazu sagt Klaus Tormählen, der sich seit Jahren im Kreis für den Erhalt des Pflegeberatungsbüros eingesetzt hatte und in einem interfraktionellen Arbeitskreis den Kreis-Seniorenleitfaden mit verfasst hat: „Die Zeiten, in denen die Ärzte über den gesellschaftlichen Stand der einst so bezeichneten Krankenschwestern bestimmen, sind vorbei. Pflegepersonal braucht eine eigene Interessenvertretung. Im Vordergrund stehen dabei eine Erhöhung der Ausbildungskapazitäten, eine Steigerung der Qualität durch Weiterbildungsmöglichkeiten, eine bessere Bezahlung und mehr Zeit für die Pflegeeinsätze. Minutenpflege ist der falsche Ansatz. Pflege ist ein Knochenjob, der zu Burnout und unwürdigem Umgang mit den Klienten führt. Eine Besserstellung des Personals wirkt sich auch auf die Qualität der Pflege aus. Anspruch auf eine gute Pflege ist ein Menschenrecht. Pflegepersonal hat häufig lange Anfahrtswege zu leisten. Diese werden jedoch meist nicht auf die Arbeitszeit angerechnet. Dadurch sinken die Einkünfte des Pflegepersonals in manchen Fällen unter die Armutsgrenze.“
Fazit der Grünen: Der Wunsch aller Menschen, in ihrem gewohnten sozialen Umfeld verbleiben zu können, ist nur über eine gerecht entlohnte und qualitativ abgesicherte Pflege zu erreichen. Selbstbestimmung im Alter ist eine Leitlinie, die jeden betrifft. Das Kostenargument und die Feststellung, die Jungen müssten für die Alten schuften, spalten die Gesellschaft. Dies könnten Grüne nicht mit verantworten.
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