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Pressemeldung 27. Januar 2009

Kreis-Grüne: „Gefährliche Atom-Stromerzeugung wird nicht mehr benötigt -
Wiederanschalten von Krümmel ist energiepolitische Fehlentscheidung"

Geesthacht. Die Meldung von Vattenfall der letzten Woche, das Atomkraftwerk Krümmel in Kürze wieder in Betrieb zu nehmen, stößt beim Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen auf Unverständnis. Dazu sagt der Sprecher des Kreisverbandes Konstantin von Notz: „Die installierte Leistung regenerativer Stromerzeugung in Deutschland beläuft sich derzeit bei Windenergie auf rund 23 Gigawatt (GW), bei Photovoltaikanlagen auf 4 GW. Jährlich kommen mehrere Gigawatt Leistung hinzu. Weil auf Grund des Erneuerbaren Energien Gesetzes regenerative Energien vorrangig ins Netz eingespeist werden müssen, werden damit immer mehr der alten Grundlastkraftwerke auf der Basis von Atom- und Kohlestrom überflüssig. Eindeutiger Beweis für den Wandel in der Stromversorgung ist die Tatsache, dass trotz Stilllegung der Atomkraftwerke Brunsbüttel und Krümmel die Stromversorgung lückenlos geklappt hat."

Klaus Tormählen, energiepolitischer Sprecher der Grünen, berichtet: „Laut einer Meldung der neuesten Ausgabe der Solar-Fachzeitschrift PHOTON werden bis zum Jahr 2012 mit Sicherheit weitere 4 GW Solarenergie hinzukommen. Fachleute halten sogar bis dahin insgesamt bis zu 50 GW Sonnenstrom für möglich. Das entspräche 50 Großkraftwerken. Die Zeitschrift rechnet auch damit, dass in wenigen Jahren Solarstrom preislich konkurrenzfähig mit herkömmlichem Strom ist und damit die derzeit noch bestehende Förderung wegfallen kann. Die Nachfrage für Atom- und Kohlestrom an der Leipziger Strombörse würde dann streckenweise soweit sinken, dass für die Stromkonzerne existentielle Probleme entstehen könnten. Kaum jemand würde noch Atom- oder Kohlestrom haben wollen."

Von Notz sieht in dem Wiederanfahren deshalb den Versuch, Profitinteressen der Stromkonzerne vor die Interessen der Bevölkerung zu stellen: „Wenn es keine Notwendigkeit gibt, die gefährliche Atomkraft für die Stromgewinnung einzusetzen, dann bedeutet es eine Verachtung der Bevölkerung, sie weiterhin den hinlänglich bekannten Gefahren auszusetzen. Nicht nur dass wir mit dem Problem der Leukämieerkrankungen behaftet sind, Krümmel ist auch gegen Anschläge nicht ausreichend gesichert. Bei dieser Ausgangslage empfinden wir es als zynisch, wenn sowohl Politiker der CDU als auch das verantwortliche SPD-geführte Sozialministerium bei der Wiederaufnahme des Betriebs in Krümmel von einer positiven Nutzen-Schaden-Analyse sprechen."

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