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Pressemeldung 25. Juni 2009
Grüne sehen Projekt „Biogas aus Bioabfall" auf dem Weg zur Erfolgsgeschichte
Lanken/Trittau. Im Oktober 2008 hatte die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen eine „Machbarkeitsbeurteilung" für den Betrieb einer kreisweiten Biogasanlage durch die Abfallwirtschaftsgesellschaft Südholstein (AWSH) zur Herstellung von Biogas aus Bioabfällen beantragt. Der Antrag wurde vom Kreistag in den Fachausschuss überwiesen. Der Geschäftsführer der AWSH Dennis Kissel hat jetzt im Regionalausschuss des Kreises das Ergebnis seiner Untersuchungen vorgestellt.
Nach den Ausführungen von Kissel liegt das Gesamtaufkommen der Bioabfälle aus der Biotonne in den Kreisen Lauenburg und Stormarn an der unteren Grenze der Wirtschaftlichkeit. Es bestünde zwar kein Zwang zur Benutzung der Biotonne in den Haushalten, eine höhere Beteiligung wäre aber hilfreich. Es gebe extreme jahreszeitliche Schwankungen im Abfallaufkommen, die ausgeglichen werden müssten. Die Verwertung des Biogases könne entweder im Blockheizkraftwerk unter Gewinnung von Strom und Wärme oder durch Umwandlung in Gas von Erdgasqualität und Einspeisung ins Gas-Netz erfolgen. Die Nutzung im Blockheizkraftwerk sei im Kreis wahrscheinlich mangels eines geeigneten Abnehmers der Wärme in Anlagennähe kaum umsetzbar. Die Einspeisung ins Netz sei technisch schon realisiert, dennoch existierten einige Hürden bei der Umsetzung. Problematisch sei auch die finanzielle Benachteiligung gegenüber der Biogasgewinnung aus Mais. Dieses werde über den Nawaro-Bonus im Erneuerbare-Energien-Gesetz mit 7 ct pro KWh gefördert, was bei Bioabfällen nicht der Fall ist.
Die Grünen sehen bei der Umsetzung des Biogasprojektes akuten Handlungsbedarf. Dazu sagt der energiepolitische Sprecher der Kreistagsfraktion, Klaus Tormählen: „Derzeit wird das Abfallgut der Biotonne aus dem Kreis Lauenburg in Mecklenburg auf Halden zu Kompost vergärt. Dies Verfahren ist aus Sicht der Grünen eine ökologische Katastrophe. Nicht nur dass das wertvolle Biogas verpufft, die An- und Abfahrtswege sind erheblich länger als bei einer Entsorgung im Kreis selbst. Der Betrieb einer Biogasanlage wurde von Herrn Kissel zwar kostenintensiver veranschlagt als die aktuelle Entsorgung. Er hat aber gleichzeitig ökonomische Wege zur Sicherung der Wirtschaftlichkeit aufgezeigt. Wir orientieren uns an verschiedenen Referenz-Projekten in Deutschland, in denen die Biogasherstellung aus Bioabfällen seit einigen Jahren wirtschaftlich praktiziert wird. Die zu erwartende Preissteigerung für Energie aus fossilen Quellen stellt für uns langfristig einen Faktor der Überlegenheit von Biogas aus Bioabfall dar."
Fazit der Grünen: „Eine Biogasanlage ist machbar, für einen kostengünstigen Betrieb müssen die ökonomischen Komponenten optimiert werden. Darunter könnten eine Steigerung des eingesammelten Abfallaufkommens oder eine Kooperation mit der Landwirtschaft fallen. Derzeit nehmen nur ca. 38 Prozent der Haushalte an der Entsorgung der Bioabfälle teil. Die Landwirtschaft besitzt noch ein riesiges Potential in der Nutzung der ab Sommer brachliegenden Flächen durch Zweitfrüchte. Als Zeitrahmen für die Umsetzung wurden ca. vier Jahre genannt. Wenn man bedenkt, dass die Vorplanungen schon längst umsetzbare Ergebnisse hätten bringen können und dass seit Jahren deutschlandweit Biogas/Bioabfall-Werke betrieben werden, ist dies unakzeptabel lang. Wir wollen jetzt mit der AWSH weitere Schritte zur Umsetzung beratschlagen."
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