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Pressemitteilung vom 23. September 2009

Bundestagskandidat der Grünen will Gemeinde unterstützen

Grande/Kuddewörde. Vernichtung von Lebensraum und schwere Beeinträchtigung der Lebensqualität befürchtet der Grander Bürgermeister Heinz Hoch vom geplanten großflächigen Kiesabbau in seinem Dorf. Er ist damit nicht allein: 400 Einsprüche hat das Bergamt in Clausthal-Zellerfeld von Bürgern in und um Grande entgegen nehmen müssen und wird damit bis Mitte 2010 zu tun haben, bevor es eine Entscheidung über den Antrag der Firma Koops fällen kann, den Abbau von Kies zu genehmigen. Indirekt betroffen ist auch der Kreis Herzogtum Lauenburg. Befürchtet werden Auswirkungen auf den Wasserhaushalt der Bille im Naturschutzgebiet (Flora-Fauna-Habitat) Billetal.

Auch die Grünen aus Stormarn und dem Herzogtum Lauenburg sichern Bürgermeister Hoch Unterstützung zu. Der Bundestagskandidat von Bündnis 90/Die Grünen für Stormarn-Süd/Herzogtum Lauenburg, Dr. Konstantin von Notz, informierte sich am Dienstag dieser Woche in Grande vor Ort. Von Notz: „Aus unserer Sicht gibt es bezüglich des Genehmigungsverfahrens viele offene Fragen. Insbesondere ist zu klären, inwieweit das Bergrecht nur als Hintertür genutzt wird, um ein ordentliches Verfahren zu hintergehen. Insoweit stellen wir die Frage, wie weit das Bundesgesetz Bergrecht auf den Prüfstand gehört. Ich werde mich für den Fall zur Wahl in den Bundestag dafür einsetzen, dass die von der Grünen Bundestagsfraktion schon vor drei Jahren angestoßene Novellierung des noch aus der Kaiserzeit stammende Bergrechts erfolgreich zu Ende geführt wird."

Aus der Sicht der Grünen ist der Abbau von Kies in der unmittelbaren Nähe eines Wohngebietes nicht schlüssig und auch nicht zeitgemäß. Nach ihrer Ansicht gibt es genügend unbewohnte Ausweichflächen, die für einen Kiesabbau geeignet sind. Von Notz zieht ein Resümee: „Wegen eines Kiesabbaus in Grande hätten wir erhebliche Bedenken. Die Planung in der vorgelegten Form lehnen wir ab. Eine Belästigung der Anwohner durch Lärm und Staub wäre unvermeidlich. Die Gesichtspunkte Lebensqualität und Gesundheit der Bürger sind ein hohes Gut, das es zu schützen gilt. Wohnqualität und Werteverlust der Häuser würden sinken. Dem Argument der Lebensraum- und Landschaftvernichtung von Bürgermeister Hoch können wir uns nur anschließen. Die Folgen im Wasserhaushalt mit Auswirkungen auf das FFH-Schutzgebiet Billetal sind völlig ungeklärt.

Hintergrund: Wie schon mehrfach berichtet plant das Kieswerk Koops aus Glinde die Erschließung und anschließende Ausbeutung der ca. 80 ha großen landwirtschaftlich genutzten Fläche. Ein 20 Jahre zurückliegender Antrag auf Kiesabau war wegen wasserrechtlicher Bedenken gescheitert. Die Wiederaufnahme des Genehmigungsverfahrens ist möglich geworden, weil die planende Firma Bergrecht geltend macht. Bodenproben haben ergeben, dass der Boden einen über 80-prozentigen Quartzanteil enthält, womit die Bundesbehörde in Claustal-Zellerfeld zuständig wird.

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