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Pressemeldung vom 21. September 2009

Milchbauern bei den Grünen: „Wenn dies so weiter geht, sterben die Dörfer"

Breitenfelde. Der Erhalt bäuerlicher Strukturen ist ein wichtiges Anliegen des Kreisverbandes von Bündnis 90/Die Grünen. Aus Anlass der aktuellen Milchpreisdebatte hatte die Direktkandidatin der Grünen im Wahlkreis Lauenburg-Nord, Christine Prüfer, Landwirte und interessierte Bürger zu einem Gespräch nach Breitenfelde eingeladen. Referent war Bernd Voss aus der Wilster Marsch, selbst Milchviehhalter mit 80 Kühen. Mit Platz 6 auf der Landesliste ist er aussichtsreicher Bewerber um einen Sitz im Landtag. Im Mittelpunkt seiner Ausführungen stand die Forderung, die Milchmengenregelung 2015 an den Markt anzupassen. Bis dahin gilt die Quotenregel, die gerade auch auf Grund diverser Anpassungen durch die EU-Kommission dazu geführt hat, dass zu viel Milch am Markt ist. Die Folge ist ein radikaler Preisverfall, der die Existenz kleinerer und mittelgroßer Betriebe bedroht.

Vor gut 20 Vertretern der heimischen Landwirtschaft erklärte Bernd Voss: „Die Urheber der Milchpreiskrise sind in erster Linie die Lebensmittelkonzerne. Sie erzielen durch den billigen Einkauf der Milch und fehlgeleitete Subventionen hohe Gewinne. Auf Grund des mit dem Preisverfall verbundenen Zuwachses der Nachfrage für andere Produkte steigen die Umsätze erheblich. Leider ist die Politik im Agrarsektor vollkommen der Konzernlobby ergeben. Durch die Anhebung der Quote hat sie die aktuelle Krise maßgeblich zu verantworten. Wir Bauern fordern Fairness und Regeln, um vernünftig wirtschaften zu können. Durch den Verfall der Preise bei Lebensmitteln, für deren Erzeugung wir hart arbeiten müssen, geht die Wertschätzung verloren."

Voss beklagte das von der Politik zu verantwortende Sterben der Höfe. „Ein verschwundener Betrieb kann nicht mal eben wiederkommen. Das über Jahrhunderte von Generation zu Generation weitergeleitete Know-How geht damit verloren. Industrielle Landwirtschaft kann dem im Verzug der Krise dem nichts mehr entgegensetzen. Die Folgen auf die Volksernährung sind unüberschaubar." Nach Meinung von Voss hat die bäuerliche Landwirtschaft in der Bevölkerung ein hohes Ansehen. Was nicht bewusst sei: „Sklavenarbeit und die Absenkung sozialer Standards sind im Preis billiger Lebensmittel nicht enthalten."

Die Vertreter des Bundesverbandes Deutscher Michviehalter gingen mit der Politik ebenso hart ins Wort: „Man fährt uns Milchbauern bewusst an die Wand. Die Großkonzerne verdienen ein wahnsinniges Geld. Überall stoßen wir an die Abhängigkeiten. Die Erhöhung der Quote nützt allein der industriell organisierten Landwirtschaft und den Lebensmittelkonzernen. Die Grünen sind in der Politik die Einzigen, die nicht mit den Konzernen verbunden sind. Die Anzahl der milcherzeugenden Betriebe ist von 1950 bis heute von ca. 1,4 Millionen auf 100.000 abgesunken. Wenn dies so weiter geht, sterben die Dörfer. Dann haben wir dort nur noch Ruinen."

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