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Pressemeldung 25. September 2008
Grüne: Bioabfälle energetisch nutzen - Klima schützen
Ratzeburg/Lanken. Der Inhalt der Biotonne enthält wertvolle organische Substanzen. Zurzeit werden die Bioabfälle aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg nach Mecklenburg-Vorpommern gefahren und dort verkompostiert. Dabei entweicht ein Teil der Biogase ungenutzt an die Luft und trägt zur Schädigung des Klimas bei. Nach Ansicht der Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen sollte das an sich wertvolle Biogas in einer entsprechenden Anlage energetisch genutzt werden, bevor der nachbleibende Rest als Dünger für Landwirtschaft oder Gärtnereien eine Verwendung finden kann.
Die Abfallwirtschaftsgesellschaft (bisher AWL, jetzt AWSH) hat bis zum Jahr 2009 noch einen Vertrag zum Anliefern der Wertstoffe in das Kompostwerk. Danach muss die Verwertung neu organisiert werden. Nach Ansicht der Grünen sollte schon jetzt eine Machbarkeitsstudie für den Umstieg in Angriff genommen werden. Die Grünen wollen über einen Antrag zum Kreistag die SHWL auffordern, zur Klärung eine Reihe von Fragen in Angriff zu nehmen: Ab wann ist die Nutzung von Biogas aus Bioabfällen oder Klärschlamm im Kreis Herzogtum Lauenburg möglich? Wo könnten die Anlagen dazu errichtet werden bzw. sind schon geplant? Welche Vorbereitungen können bzw. müssten jetzt schon getroffen werden? Welches Potenzial steckt in der Biomasse des Kreises, d. h. welche Mengen an Biogas sind zu erwarten? Ist es sinnvoll, das Gas ins Gasnetz einzuspeisen oder ist es besser, das Gas in Blockheizkraftwerken zu nutzen? Wäre auch eine Mischform der Nutzung möglich, d. h. Gaseinspeisung und Kraft-Wärme-Kopplung? Soll zur Umsetzung eine neue Betriebsform gegründet werden oder ist die Kooperation mit Stadtwerken sinnvoller? Gibt es schon Pläne zur Zusammenarbeit mit Stadtwerken? Wie könnte die ggf. anfallende Wärme genutzt werden? Gibt es schon ein Wärmekonzept? Gibt es schon Pläne für eine Zusammenarbeit mit den Kommunen? Sind zu den Kommunen entsprechende Kontakte geknüpft worden? Wie kann die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises in ein solches Projekt eingebunden werden?
Noch bis vor kurzem war eine technische Umsetzung des Biogaskonzeptes aus Bioabfällen schwierig. Inzwischen sind diese Probleme aber überwunden. So wurde beispielsweise in München Ende 2007 eine Anlage in Betrieb genommen, die Dank eines neu entwickelten Verfahrens auf Basis der Trockenfermentation aus den Bioabfällen der Stadt so viel Strom erzeugt, wie rund 1600 Haushalte durchschnittlich verbrauchen. Die Biogasmenge ersetzt rund 375.000 Liter Heizöl. Die Anlagenbetreiber betonen, dass das „ganz ohne Geruchsbelästigung" geht.
Klaus Tormählen, energiepolitischer Sprecher der Grünen im Kreis, erklärt nach telefonischer Rücksprache mit den Ingenieuren in München: „Völlig neu ist das Verfahren der Trockenfermentation allerdings nicht. Die Münchner Anlage ist dennoch etwas Besonderes: Das Verfahren ist das erste seiner Art, das in der kommunalen Abfallwirtschaft eingesetzt wird. In München werden rund zwei Drittel der Münchner Bioabfälle verwertet. Auch die Einspeisung von Biogas ins Gasnetz funktioniert. In Werlte zwischen Oldenburg und Osnabrück gibt es ein Referenzwerk. Energiegewinnung aus Bioabfällen ist ein Beitrag zum Klimaschutz auf lokaler Ebene. Die Verwertung von Bioabfällen hat aber nicht nur vom ökonomischen oder ökologischen Gesichtspunkt her Bedeutung. Sie ist bald zwingend vorgeschrieben. Denn nach der Technischen Anleitung Siedlungsabfall (TASI) darf Bioabfall zukünftig nicht mehr deponiert werden."
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