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Pressemeldung 16. September 2008
Grüne wollen Stillegung von Krümmel
per Kreistagsbeschluss auf den Weg bringen
Ratzeburg/Geesthacht. Der Reaktor in Krümmel ist weiterhin nicht am Netz. Ein Termin für die Wiederinbetriebnahme ist nicht absehbar. Nach Ansicht der Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen darf der Reaktor überhaupt nicht wieder angefahren werden. Die aufwändigen Reparaturarbeiten sollten nach ihrer Meinung sofort eingestellt werden.
Die Grünen haben zur nächsten Kreistagssitzung Ende Oktober einen Antrag eingereicht, in dem der Kreis das Sozialministerium Schleswig-Holsteins auffordern soll, dem von Vattenfall betriebenen Reaktor von Krümmel die Betriebsgenehmigung zu versagen. Als Begründung haben die Grünen eine Reihe von allgemeinen und speziellen Argumenten aufgelistet. Fraktionsvorsitzende Annedore Granz: „Die Gewinnung von Energie mittels Atomkraft ist eine veraltete, unausgereifte, gefährliche und unberechenbare Technologie. Die Risiken der Atomenergie sind nicht versichert. Die Kinderkrebsstudie des Bundesamtes für Strahlenschutz aus dem Jahr 2007 zeigt deutlich, dass mit zunehmender Wohnnähe zu Atomanlagen das Risiko für Kinder unter fünf Jahren, an Leukämie zu erkranken, steigt. Die Frage der Endlagerung des Atommülls ist ungelöst. Der Nutzen der Energiegewinnung und das Risiko einer radioaktiven Verseuchung stehen in keinem Verhältnis zueinander. Je älter ein Atommeiler ist, desto höher und unkalkulierbarer ist dieses Risiko."
Gerade der Reaktor in Krümmel habe sich mit seiner Häufung von Störungen als Risikoreaktor höchsten Grades erwiesen. Die fehlerhaften Dübel seien immer noch nicht ersetzt. Aus Sicht der Grünen sei völlig unklar, ob der Ersatz-Trafo überhaupt auf die vor zwei Jahren erweiterte Leistung ausgelegt ist. Nach der Installation einer zusätzlichen Turbine sei am Spannungswandler keine Veränderung vorgenommen worden. Vattenfall habe keinen neuen Trafo gebaut, sondern ein altes Modell aufgestellt.
Granz weiter: „Die Atomenergie gibt keine Antwort auf die Probleme steigender Energiekosten. Wir haben zurzeit einen Stromüberschuss in Deutschland von 14 Terawattstunden jährlich. Dennoch steigt der Strompreis beständig weiter. Die Stromwirtschaft hat es gar nicht nötig, die Reaktoren wieder anzufahren. Sie verdient auch so ihre Milliarden. Entgegen der Behauptung, dass Strom importiert werden muss, wird weiter Strom exportiert. Die Ursache für den Preisanstieg ist nicht ein Strommangel, sondern der fehlende Wettbewerb auf Grund der Dominanz der vier Konzerne E.on, Vattenfall, RWE und EnBW, die untereinander die Preise absprechen Eine bezahlbare Vollversorgung mit regenerativen Energien ist möglich und birgt für Deutschland große wirtschaftliche Chancen."
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