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26. April: Energieversorgung der Zukunft

Gedanken über eine unabhängige Energieversorgung
Auch die Region um Börnsen könnte sich auf den Weg begeben

Börnsen setzt bei der zentralen Wärmeversorgung in Neubaugebieten zu 100 Prozent auf Erdgas. Weil dabei gleichzeitig Strom erzeugt wird, hat diese Form einen hohen Wirkungsgrad. Doch damit ist Börnsen dort auch zu 100 Prozent abhängig von Erdgaslieferungen aus dem Ausland. Die weltweiten Erdgasvorräte haben offensichtlich noch eine lange Reichweite, was den beim Gas- und Wärmedienst angeschlossenen Anliegern mit großer Wahrscheinlichkeit für die nächsten Jahre Versorgungssicherheit gibt. Jedoch ist auch der Rohstoff Erdgas endlich und irgendwann nicht mehr vorhanden. Schon heute zeigt sich die langsam steigende Verknappung in stetig zunehmende Preisen.

Wegen dieses offenbar auf lange Sicht nicht zukunftsfähigen Zustandes wollten wir die Diskussion dazu anstoßen, welche anderen Energieformen ohne Atom und Kohle auch für Börnsen und die Nachbargemeinden zusätzlich in Frage kommen können. Soll nicht auch unsere Gemeinde sich ggf. in Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen oder Nachbarstadtwerken über den Weg zu einer Energieversorgung Gedanken machen, die weniger von auswärtigen Lieferungen abhängig ist und in der Region erzeugt wird? Dazu hatten wir mit Dipl.-Ing. Volker Marx einen Energieexperten zu einem Vortrag nach Börnsen eingeladen.

Am Beispiel Jühnde, einem Dorf in Südniedersachsen, zeigte er auf, wie es gehen kann. Jühnde hat eine Wärmeversorgung auf der Basis von Biogas. Dies wird aber nicht aus Mais hergestellt, sondern aus einem Mix von Energiepflanzen. Der Vorteil gegenüber Mais: Keine chemischen Dünger, keine Pestizide, Abwechslung in der Agrarlandschaft und höhere Erträge. Marx sieht im Anbau von Energiepflanzen keine Lebensmittelkonkurrenz. Weltweit gibt es einen großen Lebensmittelüberschuss. Trotz eines Umfangs, der für 14 Milliarden Menschen ausreicht, gibt es Hunger. Ernährung ist also eher ein Verteilungsproblem. In den Industrienationen werden 50 Prozent der Lebensmittel weggeworfen. Laut dem Schweizer Autor Jean Ziegler könnten 50 Prozent der Ackerflächen stillgelegt werden.

Eine andere Art der Energienutzung findet sich noch im Entwicklungsstadium: Reststoffe jeder Art wie Wegrandschnitt, Laub, Hausabfälle usw. Man presst aus den Beständen den Saft und vergärt ihn. Der Vorteil ist, dass keine Schäden an der Mechanik der Anlagen mehr auftreten, da die Problemstoffe wie Sand und andere feste Teile nicht in den Rührbehälter gelangen. Die ausgesonderten Bestandteile werden zu Pellets verpresst und als Brennstoff genutzt.
Bei konsequenter Nutzung aller biogenen Reststoffe in BHKW würde so viel Strom entstehen, dass über die Planung reiner Stromerzeugungsanlagen neu nachgedacht werden müsse. Weitere Anregungen: Geothermie als Nutzung der Wärme aus dem Erdmantel, die Verlagerung von Biogasbehältern unter die Erde, so dass sie optisch aus der Landschaft verschwinden, die Gründung von Genossenschaften auch zur Verbesserung des sozialen Klimas in der Region.

Fazit: Auch wenn nicht alle Anregungen von Volker Marx sofort umsetzbar erscheinen, wir sollten uns schnell auf den Weg dahin begeben. Also: Don't cry, just try!

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