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Kreistagsfraktion Herzogtum Lauenburg
Antrag zur Kreistagssitzung am 16. März 2017

Klimafreundliche Mobilität fördern – Fahrradschnellweg Geesthacht-Hamburg unterstützen

Der Kreistag begrüßt die Initiative der Metropolregion für die Einrichtung von Fahrradschnellwegen. Der Kreistag beauftragt die Verwaltung, Gespräche mit der Stadt Geesthacht, den Gemeinden Börnsen und Escheburg sowie der Metropolregion Hamburg aufzunehmen mit dem Ziel, eine Machbarkeitsstudie für die Einrichtung eines Fahrradschnellwegs Geesthacht-Hamburg zu erstellen.

Begründung

Mit dem Konzept der Fahrradschnellwege leistet die Metropolregion einen Beitrag zur Förderung des Radverkehrs und macht einen ersten wichtigen Schritt, um das Pendeln mit dem Rad auch über längere Distanzen im Stadt-Umland-Bereich attraktiv zu gestalten. Dies ist besonders für Geesthacht, die größte Stadt im Herzogtum Lauenburg, von Bedeutung, da Geesthacht das Zentrum eines stark wachsenden Ballungsraums ist und außerdem bisher nicht über einen Bahnanschluss verfügt. Ein Fahrradschnellweg Geesthacht-Hamburg ist ein bedeutender Beitrag zum Klimaschutz und zu einem verbesserten „Modal Split“, also einer optimierten Verteilung des Transportaufkommens auf verschiedene Verkehrsmittel. Damit können die Straßen in und um Geesthacht entlastet und der Ausstoß von klimaschädlichen und umweltgefährdenden Remissionen deutlich reduziert werden.

Hintergrund

Die Metropolregion Hamburg hat im Februar 2017 eine Potenzialanalyse für Radschnellwege in der Metropolregion veröffentlicht, in der 33 mögliche Strecken untersucht wurden. Die Strecke Geesthacht- Hamburg hat im Hinblick auf die an der Strecke lebenden Einwohner und eine Verkürzung der Reisezeit zum nächsten Gymnasium bzw. nächsten Bahnhof ein vergleichsweise hohes Potenzial. Auf Basis dieser Potenzialanalyse wird die Metropolregion im Rahmen des Leitprojekts „Regionale Erreichbarkeitsanalysen“ Machbarkeitsstudien für die Strecken beauftragen, die aufgrund der Potenzialanalyse als besonders geeignet angesehen werden. Der Antrag von Bündnis 90/die Grünen unterstreicht die Forderung, den Fahrradschnellweg Geesthacht-Hamburg in eine Machbarkeitsanalyse mit einzubeziehen.

Rede

Rede zum Antrag „Klimafreundliche Mobilität fördern – Fahrradschnellweg Geesthacht-Hamburg unterstützen“

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir erleben einen Boom in Deutschland – die E-Mobilität wächst in großen Schritten. Allerdings nicht beim PKW, sondern bei dem Zweirädern: Auf deutschen Straßen sind nach Angaben des Fachverbands ZIV von Anfang März 2017 mittlerweile rund 3 Mio. E-Bikes unterwegs – das sind mehr als 100-mal soviel wie Elektroautos, trotz Kaufprämie (bisher: 5.500 plus 7.100 Hybrid).

Das bedeutet auch eine Veränderung des Mobilitätsverhaltens, denn E-Bikes werden nicht nur für Freizeit und Tourismus genutzt, sondern dienen zunehmend auch für die Fahrt zur Schule, zur Arbeit oder zum nächsten Bahnhof.

Der Radius für diese regelmäßigen Pendlerfahrten mit dem Rad hat sich erweitert: Von etwa 5 Kilometer auf 10 bis 15 Kilometer. Teilweise werden mit dem E-Bike sogar regelmäßige Entfernungen von 20 km oder mehr zurückgelegt.

Ein verändertes Mobilitätsverhalten braucht andere Verkehrswege. In diesem Fall für Fahrradfahrer. In den Niederlanden sind Fahrrad-Highways schon seit längerem Realität und entlasten die großen Ballungsräume und Innenstädte vom Autoverkehr. Auch in Deutschland gibt es erste Ansätze. Der Radschnellweg Ruhr verbindet die Städte Essen und Mülheim, in diesem Jahr kommen 35 Kilometer bis Duisburg dazu.

Auch die Metropolregion Hamburg hat dieses Zukunftsthema aufgegriffen und in einer Potenzialanalyse 33 mögliche Streckenverläufe untersuchen lassen. Auf unserem Kreisgebiet ist die Strecke Geesthacht – Hamburg dabei, und ihr wurde aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte im Einzugsbereich hohes Potenzial bescheinigt.

In einem nächsten Schritt wird die Metropolregion für ausgewählte Strecken Machbarkeitsstudien finanzieren, also konkret prüfen, ob diese Fahrradschnellwege umsetzbar sind und wie mögliche Streckenverläufe aussehen können. Und da möchten wir dabei sein!

Was heißt eigentlich Fahrrad-Schnellweg? Es geht um 4 Meter breite, kreuzungsfreie Radwege, auf denen schnelles Fahren ohne Unterbrechungen möglich ist. Damit können diese Highways auch bei der Fahrzeit mit dem Autoverkehr und dem ÖPNV konkurrieren, denn hier entfällt das Warten an Ampeln und Kreuzungen. Weniger Autoverkehr bedeutet außerdem saubere Luft und weniger klimaschädliche Emissionen.  

Ein Fahrradschnellweg von Geesthacht bietet die Möglichkeit, eine innovative und klimaschonende Art der Mobilität zu fördern. Gerade für Geesthacht ist dies eine wichtige Option: Die Stadt und ihr Umland wachsen, durch den noch fehlenden Bahnanschluss wächst der Autoverkehr in und um die Stadt – daran wird auch eine Umgehungsstraße wenig ändern.

Daher würde ein Fahrradschnellweg zur Entlastung der Verkehrssituation in Geesthacht beitragen – eine Einschätzung, die auch der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Lauenburg, Herr Hahn, am Montag im Hauptausschuss bestätigt hat.

Die Teilnahme an einer Machbarkeitsstudie der Metropolregion ermöglicht dem Kreis, von Anfang an mit dabei zu sein. Im Frühjahr wird das Thema bei der Metropolregion diskutiert, im Herbst sollen die Aufträge vergeben werden. Daher ist jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um ein entsprechendes Signal aus dem Kreistag zu senden und der Metropolregion deutlich zu machen, dass unser Kreis sich für diesen Fahrradschnellweg einsetzt. Ich möchte unseren Antrag daher um eine Satz ergänzen. Nach dem ersten Satz bitte ich einzufügen:

„Der Kreistag teilt der Metropolregion Hamburg schriftlich seine Unterstützung für die Umsetzung eines Fahrradschnellwegs Geesthacht – Hamburg und die Erstellung einer Machbarkeitsstudie für diese Strecke mit.“

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