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Auf Initiative des Aktionsbündnisses lud Nina Scheer am Donnerstag kurzfristig Vertreter von future 4 fishes, des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) Lauenburg und Vattenfall zu einem Gespräch in Geesthacht ein. Die Zeit drängt, da im Herbst die nächste Aufstiegssaison der Wanderfische beginnt.
„Ich bin sehr erleichtert, dass sich der Einsatz der letzten Monate ausgezahlt hat und durch dieses konstruktive Gespräch und die Kompromissbereitschaft der beteiligten Behörden und Vattenfall nun endlich etwas erreicht werden konnte!“ freut sich Heike Kramer, Vorsitzende vom NABU Geesthacht. In Bezug auf die Errichtung einer Interimslösunginnerhalb der bestehenden Planungen zur Wiederherstellung der Lockströmung konnte bei dem Gespräch der Durchbruch erzielt werden. Bei der vorgeschlagenen Lösung werden die wichtigsten Forderungen des Aktionsbündnisses berücksichtigt. Langfristig strebt Vattenfall an,auf der Überlaufschwelle die Rinnen für die Lockströmung der Fischtreppe wiederherzustellen. „Die Rinnen stellen für die Langdistanzwanderfische die bestmögliche Art der Lockströmung dar, das 3jährige Monitoring hat den ökologischen Wert dieser Lockströmungslösung belegt. Es gibt sogar Fischarten, die über die Rinnen direkt ins Oberwasser aufsteigen“, berichtet Jens Gutzmann vom NABU Geesthacht. Die Umsetzung wird ca. ein halbes Jahr dauern, aber es konnte sich auch auf eine kurzfristige Maßnahme geeinigt werden: um den Fischaufstieg schon für die anstehende Wandersaison zu ermöglichen, stimmt Vattenfall der Einrichtung einer provisorischen Heberleitung durch die WSA zu, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:die Interimslösung wird vollumfänglich durch WSV/WSA finanziert, umgesetzt und betrieben und die Umsetzung der genehmigungsrechtlich gebotenen Dauerlösung wird durch die Interimslösung in keiner Weise eingeschränkt. „Die Formulierung der Gesprächsergebnisse bedurfte einiger Feinabstimmungen, aber kann sich wirklich sehen lassen“, fasst Nina Scheer zusammen.
Sollte diese nicht rechtzeitig eingerichtet werden, bleibt noch die Abfischung und Umsetzung der Fische. „Diese Lösung sollte im Notfall umsetzbar sein“, argumentiert Kathrin Bockey, MdL für die SPD, „die WRRL und das FFH-Recht verbietet eine Verschlechterung des ökologischen Zustands der Elbe.“
„Herr Scheuer, es ist lange überfällig, dass Sie sich Europas größter Fischtreppe annehmen!“ hatte Laura Schwabe von den Grünen bei der future 4 fishes Demo gefordert. Dies zählt jetzt umso mehr, als dass das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur nun die Anweisung für die erarbeitete Lösung geben muss. Hierzu hat ihn Nina Scheer, Bundestagsabgeordnete der SPD, in einem aus dem Treffen resultierenden Brief aufgefordert.
„Mit unserem Aktionsbündnis konnten wir den Fischen eine starke Stimme geben.“ sagt Bettina Boll vom BUND. Auch sie hatte sich, wie viele weitere Engagierte, seit dem Schadensfall für eine Lösung eingesetzt. Zur Bündelung ihrer Bemühungen haben sich Vertreter von NABU, BUND, dem Umweltbeirat der Stadt Geesthacht und von SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu dem Aktionsbündnis „future 4 fishes“ zusammengetan. Dessen aktive Vertreter haben seit dem Schadensfall im August 2019 recherchiert, Lösungsvorschläge erarbeitet, Briefe an die verantwortlichen Behörden geschrieben, Anträge an verschiedenen Stellen eingebracht und immer wieder die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Zustände gelenkt, zuletzt durch eine bunte Demo an der Fischtreppe in Geesthacht. Es bleibt zu hoffen, dass der nun erarbeitete Kompromiss auch wirklich rechtzeitig vor Beginn der Aufstiegssaison umgesetzt werden kann.
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