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CDU redet sich den Kanalausbau schön
„Brackmanns Pläne sind eine Gefahr für den Tourismus im Kreis“
Zur Pressemitteilung der CDU Herzogtum Lauenburg vom 20. September betreffend Elbe-Lübeck-Kanal erklärt Oliver Brandt, Kreistagsabgeordneter von Bündnis 90/die Grünen: „Die CDU versucht mit allen Mitteln, sich den Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals durch Annahmen schönzureden, die nicht durch Zahlen unterlegt sind. Die transportierte Frachtmenge auf dem Kanal geht seit Jahren zurück. Nur ein kleiner Teil fällt auf Abtransporte aus unserer Region, wie z.B. Getreide oder Kies. Der Kanal wird überwiegend als Transitweg benutzt. Die heimische Wirtschaft nutzt diesen Wasserweg kaum. So hat ein Unternehmen in Mölln die Getreideverladung vor einiger Zeit bereits eingestellt. Die derzeit transportierten Güter können auch in Zukunft ohne Ausbau verschifft werden. Dazu reicht eine Modernisierung der Brücken und Schleusen. Eine Vertiefung und Verbreiterung des Kanals ist unsinnig und bringt einen starken Eingriff in die über 100 Jahre gewachsene Natur mit sich.“
Vor diesem Hintergrund hält die grüne Kreistagsfraktion einen Ausbau auch für den heimischen Tourismus schädlich, der besonders auf Fahrradtouristen und Naturliebhaber setze, so Oliver Brandt. Bei jahrelangen Bauarbeiten würden die Umsätze in Gastronomie und Hotelgewerbe massiv leiden, und ob der Kanal nach einem Ausbau noch für Touristen attraktiv bleibt, sei höchst fraglich.
Die Grünen setzen auf den sauberen Verkehrsträger Bahn. Anders als von der CDU behauptet, gehe es bei Transporten in den Ostseeraum fast ausschließlich um Transitverkehre, die sehr gut über ein elektrifiziertes Bahnnetz rollen könnten. Brandt: „Die Unterstellung, wir würden einen zweigleisigen Ausbau der Strecke Lübeck – Lüneburg fordern, ist nicht richtig. Überregionale Bahntransporte können von Lübeck über Bad Kleinen und Schwerin in den Süden Deutschlands rollen. Wir fordern einen Ausbau der Bahnverbindung über Büchen hinaus nach Mölln und Lauenburg, auch um die Pendlerströme schneller nach Hamburg zu bringen. Elektrifizierte Züge sind dafür nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch bedeutend leiser als Dieseltriebwagen. Wir setzen uns insbesondere auch für neue Technologien wie wasserstoffbetriebene Triebwagen ein.“
Oliver Brand ergänzt weiter: „Bevor die CDU den Schiffsverkehr als umweltfreundlichen Verkehrsträger verkauft, sollte sie die Fakten sprechen lassen. Der Naturschutzbund NABU hat gerade ermittelt, dass die 15 größten Kreuzfahrtschiffe der Welt so viele Schadstoffe ausstoßen wie 750 Millionen Pkw. In Hamburg ist zum Beispiel die Schifffahrt für fast 40 Prozent der Stickoxidemissionen verantwortlich. Dieselschiffe auf dem Kanal tragen ebenso zur Verschlechterung der Luftqualität im Naturpark Lauenburgische Seen bei. Wir wollen in der Region lieber Arbeitsplätze für innovative und klimafreundliche Lösungen schaffen, als Hunderte Millionen von Steuergeldern für ein überdimensioniertes Projekt zu verschleudern.“
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