9. März: Auch Lagerung in Krümmel gehört auf den Prüfstand

Fässerfund im AKW Brunsbüttel

Anlässlich des Fundes einer erheblichen Anzahl verrosteter Fässer im AKW Brunsbüttel und der Nichtmeldung des Vorfalls durch den Betreiber Vattenfall, erklärt Dr. Konstantin von Notz:

Die jüngsten Vorfälle rund um das AKW Brunsbüttel und die Nicht-Meldung der Vorfälle durch den Betreiber Vattenfall reihen sich lückenlos in eine Kette von atompolitischen Skandalen in unserem Land ein. Das Misstrauen gegenüber Vattenfall ist erneut vertieft worden und wirft die Frage auf, ob Lügen und Vertuschung nicht fester Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit von Vattenfall ist.

Der jüngste Vorfall hat erneut gezeigt, dass es schleunigst strengerer Regelungen der Lagerpraktiken und einer besseren Kontrolle durch die Aufsichtsbehörden bedarf. Auch hier stellen sich nach den jüngsten Funden drängende Fragen, die schleunigst beantwortet werden müssen. Hier sind vor allem diejenigen Politikerinnen und Politiker in der Pflicht, die Vattenfall trotz eines nicht hinnehmbaren Verhaltens in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer wieder Unbedenklichkeitserklärungen ausgestellt haben.

Die schwarz-gelbe Koalition im schleswig-holsteinischen Landtag irrlichtert weitert, indem sie immer noch die bestehende Kontrollmechanismen lobt. Angesichts der Bilder völlig durchgerosteter Atomfässer klingt diese Lobhudelei nach Hohn statt nach verantwortungsvoller Politik. Wer das bisherige Gebaren Vattenfalls nicht zum Anlass genommen hat, den ganz offensichtlich mit dem Betrieb eines Atomkraftwerks völlig überforderten Betreiber strenger unter die Lupe zu nehmen, der zeigt, dass auch er bei der Aufsicht der strahlenden Hinterlassenschaften maßlos überfordert ist.

Es ist richtig und wichtig, dass nun auch die Lagerstätten der anderen Atomkraftwerke in unserem Land gründlich überprüft werden. Bei einem solchen Betreiber wie Vattenfall – der derzeit skandallöserweise wegen des Atomausstiegs die Bundesrepublik auf Schadensersatz verklagt – sind weitere Skandale alles anderes als auszuschließen. Die Menschen beim AKW Krümmel, in der Elbmarsch und anderswo brauchen jedoch Gewissheit, nicht zum Opfer gewinnsüchtiger Konzerne zu werden.

zurück