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9.Juli: Kann der Bio-Landbau aus der Region die Nachfrage decken?

Grüne suchen Antwort auf Bodenknappheit im Biolandbau

Fredeburg. Mit seiner Veranstaltung „Neue Wege in der Landwirtschaft“ in Fredeburg in der letzten Woche hat der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen ein richtungsweisendes Thema angepackt. Ein Problem des ökologischen Landbaus besteht aktuell darin, dass die Nachfrage nach biologisch erzeugten Lebensmitteln ständig steigt, dass aber kaum neue Anbauflächen hinzukommen. Ursache dafür sei aber nicht, so Organisator Oliver Brandt von den Grünen, dass die Biobetriebe sich nicht erweitern bzw. dass konventionelle Landwirte nicht umstellen wollen. Sie können es nicht. Grund für diesen Stillstand ist unter anderem der Anstieg der Land- bzw. der Pachtpreise, was das Angebot verknappt bzw. unbezahlbar macht. Die verstärkte Nachfrage von landwirtschaftlichen Flächen für den Energiemaisanbau und der Ankauf von Ländereien durch Investoren habe das Flächenangebot minimiert.  

Ziel der Veranstaltung der Grünen war, alternative Konzepte für die Beschaffung von geeigneten Flächen aufzuzeigen. Die GLS-Bank und die Regionalwert AG Hamburg stellten Modelle vor, die Biobauern bzw. Umstellungswilligen den Zugang zu Flächen wieder ermöglichen sollen. Das Modell der sozial-ökologischen GLS-Bank ist die Bio-Boden-Genossenschaft. Projektbearbeiterin Ingrid Meichelböck stellte dar, wie aus den Genossenschaftsanteilen Biolandwirte oder Jungbauern Mittel für den Ankauf von Flächen bereitgestellt werden können. Ziel ist nicht nur die Beschaffung von Böden, sondern auch deren Erhalt. Sie hat bis heute 3.700 ha Land erworben und für die biologische Landwirtschaft gesichert.

Eine ähnliche Richtung verfolgt die Regionalwert Hamburg AG, eine Bürger-Aktiengesellschaft. Die durch den Verkauf von Aktien eingeworbenen Gelder werden sowohl Biohöfen als auch weiterverarbeitenden Betrieben zur Verfügung gestellt. Ziel ist laut Vorstandsmitglied Ulf Schönheim  die Stärkung eines transparenten regionalen Wirtschaftsraumes, in der der Aktionär den Betrieb unterstützen kann, von dem er seine Ware bezieht. Auch die Regionalwert Hamburg AG hilft jungen Landwirten beim Hofstart. Zudem will sie Landwirten eine Perspektive geben, die keinen Hofnachfolger haben.

Eigene Vermarktungsmodelle im Kreis verfolgen die Domäne Fredeburg und der Buschberghof in Fuhlenhagen. Während die Fredeburger zusammen mit anderen Betrieben ihre Erzeugnisse im eigenen Hofladen vermarkten, arbeitet man in Fuhlenhagen nach dem Prinzip der solidarischen Landwirtschaft. Florian Gleißner von der Domäne warb auch für die Erzeuger-/Verbraucher-Gemeinschaft Landwege mit Sitz in Lübeck, mit der die Domäne eine Kooperation betreibt. Karsten Hildebrand vom Buschberghof berichtete, dass die Vertragspartner pro Jahr einen festen Beitrag zahlen, der die Hofexistenz sichert. Dafür beziehen sie ohne weitere Kosten die Erzeugnisse direkt vom Hof. Für beide Betriebe spielt der Kontakt zum Kunden eine entscheidende Rolle. Durch den Besuch auf den Höfen kommen die Erzeuger mit ihren Verbrauchern direkt ins Gespräch.

Ein weiteres Thema der Veranstaltung war der Boden. Laut dem Landtagsabgeordneten und Agrarpolitischen Sprecher der Grünen Bernd Voß hat die EU-Agrarreform den Zugang zu Land gerade für kleinere Betriebe erschwert. Im Eingangsreferat stellte er dar, wie weltweit Böden in Bedrängnis geraten sind und welche Bedeutung die Böden als Lebensraum für eine Mikrotierwelt und als CO2-Speicher haben.

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