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4. Juli: Politik in freier Natur

Landtag schwärmt aus: Politik in freier Natur

Grambek. Kurz vor Beginn der Sommerpause hat die Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen geschlossen ihr Tätigkeitsfeld für einen Tag in die freie Landschaft verlegt. „Ausschwärmen: Raus aus dem Landtag, rein in die Landschaft – Artenvielfalt direkt erleben!“ war das Motto. Dass Burkhard Peters, innenpolitischer Sprecher der Fraktion, als Ausflugsziel die Grambeker Fischteiche nahe seines regionalen Abgeordnetenbüros in Mölln aussuchte, hatte zwei Gründe: In der Teichanlage Grambek arrangiert man sich nachhaltig mit den zum Teil gefährdeten Beutegreifern und lässt der Natur um die Teiche herum so gut es geht freien Lauf.

Seit 14 Jahren betreibt Michael Bothstede in Grambek seine Ökologische Fischzucht. Die hohen Hürden der Naturland-Richtlinien führten den Betrieb in Krisen, die man auf Fischfarmen nicht kennt: Fressfeinde, insbesondere der Kormoran, räumten die Teiche fast komplett leer. Nachdem mit hohem Kosten- und Arbeitsaufwand Netze über die Teiche gespannt waren und das Problem gelöst schien, kam ein neuer Konkurrent: der Otter. Fischotter gehören zu den gefährdeten Säugetierarten und sind europaweit geschützt. Wie beim Kormoran kam eine Tötung nicht in Frage. So wurden erneut mit hohem Aufwand in die Erde eingelassene Zäune um die Teiche errichtet, versehen mit einem Elektrodraht mit Niedrigspannung. Denn die Otter ließen sich zunächst nicht vom Zaun abhalten, sie kletterten einfach hinüber.

Die Landschaft um die Teiche bietet Natur pur. Sie weist die artenreichste Amphibienpopulation in Schleswig-Holstein auf. Regelmäßig zwei Mal im Jahr kommt Besuch aus dem Landesamt in Flintbek nach Grambek, um die Entwicklung zu kartieren. Burkhard Peters: „Bei unserem Rundgang sind uns Laubfrösche, Erdkröten und Grasfrösche vor die Beine gehüpft. Als Blühpflanzen konnten wir Exemplare der Hochstaudenflur wie Engelwurz, Gilbweiderich, Mädesüß und wilden Dost ausmachen. An einigen Stellen entdeckten wir das auf der Roten Liste stehende kleine Filzkraut.“

Vermarktete Bothstede zunächst vorwiegend Karpfen über die Wintermonate, so hat er seit einem Jahr einen Teil des Schaalsees im UNESCO-Biosphärenreservat dazu gepachtet, was ein ganzjähriges Angebot sichert. In seiner Fischerscheune in Grambek bietet er die Tiere zum Kauf an. Dort ist alles picobello sauber. Sohn Jan entschuppt frischen Schaalsee-Barsch. In großen Bassins warten Maränen, Barsche und Aale auf Kunden, die häufig von weit her kommen, nachdem sie von der excellenten Qualität gehört haben. Bothstede: „Unsere Fische sind Natur pur. Selbst in der Teichanlage füttern wir kaum. Die Tiere ernähren sich vorwiegend von Wasserflöhen und den Flugsamen der um die Teiche herumstehenden Gräser.“

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