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19. September: Suchthilfe – Fachtagung bestätigt Grünen Ansatz

Aus Anlass des 40-jährigen Bestehens hatte die Alkohol- und Drogenberatung eGmbH Referenten zu einer Feier mit drei Fachvorträgen nach Mölln ins Haus der Sozialen Dienste am Grambeker Weg eingeladen. Bemerkenswert aus Sicht der Kreistagsfraktion war, dass wir zu der einen Tag später stattfindenden Kreistagssitzung einen Antrag gestellt hatten, der genau das forderte, was hier stattfand: Nämlich eine Fachtagung zum Thema „Verzahnung von Sucht, Privatverschuldung und Jugendhilfe“. Offen blieb allein die uns in der Kreispolitik beschäftigende Frage, welche Kosten für Folgemaßnahmen aus dem Kreishaushalt zu tragen sind und wie die Aufgaben der Suchtprävention auf Kreisebene mit den Anforderungen der Gesellschaft und den als Träger der meisten Kosten fungierenden Krankenkassen koordiniert werden können.

Hier ein kurzer Abriss der Inhalte der Tagung.

Referat 1 brachte Zahlen und Fakten zur Suchtbelastung im ländlichen Raum. Demnach trinken 76 Prozent der Bürger vermehrt Alkohol. Für Folgen wie Depression, Ängste und Persönlichkeitsstörungen müssten Ärzte, Fachberatung, Fachkliniken, sozialpsychiatrische Dienste und Krankenhäuser aufgeboten werden. Ein Angebot ausdifferenzierter Systeme zur Hilfe sei im Kreis nicht machbar.

Im Referat 2 stellte Prof. Rainer Thomasius vom Deutschen Zentrum für Suchtfragen des Kinder- und Jugendalters vom UKE Hamburg Maßnahmen der Stadt Hamburg in der Jugendsuchtproblematik vor. Dazu gehören nicht nur diverse Behandlungsmethoden betroffenen Jugendlichen und deren Familien, sondern auch diverse präventive Programme. Hamburg leistet hier Pionierarbeit, stellt dafür aber auch erhebliche Mittel zur Verfügung. Sein eindeutiges Resümee: Suchtprävention und Suchttherapie haben einschlägige Wirkung und führen zu auffälligen Erfolgen. Die Fallzahlen in der Sucht gehen signifikant zurück. Ein Dialog Suchthilfe/Jugendhilfe sei dafür die richtige Basis.

Im dritten Referat nahmen Theo Wessel und Johannes-P. Petersen vom Diakonischen Werk SH den Kreis Herzogtum Lauenburg in den Fokus mit Zahlen zur Alkoholsucht. Die im Frage-Antwort-Dialog gestaltete Präsentation untermauerte die von uns im Antrag zum Kreistag dargestellte Situation. Die Folgekosten liegen im Bereich um 50 Millionen Euro pro Jahr (allein für unseren Kreis). Es gibt vielfältige Verzahnungen mit fast allen anderen sozialen Problemen, insbesondere mit der Wahrnehmung von beruflicher Tätigkeit und der Kriminalität. Sie stellten ihre Berechnungen in den Mittelpunkt von ausgefallener Lebenszeit durch Unwohlsein, Krankheit, Depression und Tod. Die Versorgungskette Beratung, Versorgung, Reha, Nachsorge, Aufbau von Alltagsstrukturen und Selbsthilfe verschlingt dann immense Kosten, insbesondere wenn sie nicht durch therapeutische Eingriffe unterbrochen wird. Ihr Resümee: 60 Prozent der Maßnahmen sind erfolgreich. Jeder investierte Euro bringt eine Ersparnis von 5 Euro.

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