Die bundesweite Zustimmung zu Grüner Politik spiegelt sich nur begrenzt in den Rathäusern wieder. Dort sind wir nur in den größeren Orten vertreten. Zur nächsten Kommunalwahl im Mai 2013 planen wir deshalb eine Reihe von Ortsverbandsneugründungen mit dem Ziel, mit einer schlagkräftigen Truppe den Einzug in die Gemeindevertretungen zu schaffen. Kampagnenstart war Büchen. Mit Unterstützung des Bundestagsabgeordneten Konstantin von Notz und des Landtagsabgeordneten Andreas Tietze boten wir auf unserem Informations- und Kennenlernabend eine Palette von Themen. Trotz mangelnder Unterstützung durch die Medien kamen zehn an Grüner Politik interessierte Bürgerinnen und Bürger ins Sportlerheim.

Zentrales Informationsthema war die Schienenanbindung von Büchen nach Hamburg. Andreas Tietze stellte zunächst die Landessicht dar. Demnach wird der ÖPNV im Land eher vernachlässigt. 70 Prozent des Personenverkehrs findet auf der Straße statt, 30 Prozent im ÖPNV. Ziel der Landesgrünen ist es, die Vertaktung von Bus und Bahn sowie den Wettbewerb zu verbessern. Der SH-Tarif sollte überall unter der Berücksichtigung der unterschiedlichen Zielgruppen eingeführt werden. Hamburg und Schleswig-Holstein sind gefordert, eine gemeinsame Verkehrsplanung umzusetzen. Aus Büchener Sicht könnte die Frequenz des Regionalexpress verbessert werden. Während in den Stoßzeiten sich die Situation nach Einführung zusätzlicher Züge etwas verbessert hat, fährt die Bahn zu anderen Zeiten nur im Zweistundentakt. Auch sind die Züge in der Rush-Hour ab Schwarzenbek immer noch überfüllt.

Einen Ausflug in die aktuelle Bundespolitik machte Konstantin von Notz. Bei den Themen Eurokrise, kriegerische Auseinandersetzungen in Nahost oder Gewaltverbrechen der rechten Szene hat sie eher weniger Auswirkungen auf die Region um Büchen. Dafür trifft aber die geplante Fehmarn-Belt-Querung die Region mit voller Härte. Nicht nur, dass der Bahn- und Straßenverkehr den Kreis durchquert, die Bindung der Kosten an den Ausbau den Hinterlandes wird andere Projekte wie z. B. die Verbesserung des Bahnausbaus blockieren.

Weitere angesprochene Aktualitäten aus Büchen waren der geplante Kiesabbau und die Umwandlung der Nüssauer Heide im Westen in ein FFH-Gebiet. Als Hauptproblem beim Verkauf der Flächen der Kirche östlich Büchen-Dorf an ein Kiesunternehmen wurden die Geheimhaltung und die damit verbundene mangelnde Transparenz gesehen. Bei den Heideflächen bei Nüssau gelte es, so Andreas Tietze, die Balance zwischen Nutzung für die Naherholung und den Erfordernissen im Naturschutz bei gleichzeitiger Wahrung der herkömmlichen Interessen der Kommune herzustellen. Dazu sei der vorgelegte Managementplan der Naturschutzbehörde das richtige Instrument. Die dazu vorgesehenen Prozesse müssen aber vollständig transparent verlaufen. Man bedenke, dass in SH in den letzten 100 Jahren die Heideflächen von einem Anteil von 15 % auf 0,2 % zurückgegangen sind.

Abschließendes Statement der Grünen: Wir freuen uns über die gelungene Kontaktaufnahme zu interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Wir Kreisgrüne wollen nicht in Büchen Politik machen, sondern wir wollen den Anstoß dazu geben, dass sich in Büchen Bürger zusammentun, Grüne Politik in der Gemeinde zu praktizieren.

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