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Verkehrsentlastung mit konkreten Konzepten statt unrealistischer Großprojekte

Der Vorsitzende des Ortsverbandes von Bündnis 90/Die Grünen, Martin Merlitz und die
Vorsitzende der Grünen Fraktion in der Lauenburger Stadtvertretung, Katharina Bunzel,
erklären zu ihrer Ablehnung der Ortsumgehung Nord Lauenburg:

„Die Grünen stehen für eine nachhaltige Verkehrspolitik. Im Bereich Verkehrsinfrastruktur
heißt das für uns: Erhalt und Sanierung geht grundsätzlich vor Aus- und Neubau. Eine
Auffassung, die auch die Kommission „Nachhaltige Verkehrsinfrastrukturfinanzierung“ der
Verkehrsministerkonferenz der Länder vertritt und die in der Koalitionsvereinbarung zwischen
SPD, SSW und Bündnis 90/Die Grünen in Schleswig-Holstein niedergelegt wurde.

Den Bürgerinnen und Bürgern von Lauenburg wird mit der Resolution der anderen in der
Stadtvertretung vertretenen Fraktionen Sand in die Augen gestreut. Die Ortsumgehung
Nord wird als Allheilmittel für die schwierige Verkehrssituation der Stadt angesehen. Eine
Umgehungstrasse löst jedoch aktuell keine Probleme, sondern frühestens, optimistisch
geschätzt, in 30 Jahren.

Ziel aus Sicht der Grünen muss es daher sein, jetzt die Bewohner zu entlasten und die
Verkehrsbelastung verringern. Dazu haben wir folgende Ideen entwickelt:

• Ausweitung des Durchfahrtsverbot auf LKW ab 7,5 t
• Ausweitung der Tempo 30-Zone
• stärkere Kontrollen des LKW-Verkehrs auf der B5 und Erhöhung der Bußgelder
• Zügige Umsetzung des Lärmaktionsplanes
• Ausweitung der LKW-Maut auf Bundes-, Landes- und Gemeindestrassen
Verringerung des Ziel und Quellverkehrs durch
• Verbesserung des innerörtlichen ÖPNVs
• Bessere Bus und Bahnanbindung von Lauenburg an Hamburg
• Umsetzung des Radwegekonzepts von 2009
• Erstellen eines Stadtentwicklungs- und Mobilitätskonzepts, das die Wege im Innenstadtbereich
verkürzt und die Aufenthaltsqualität erhöht
• Verkehrsberuhigung der B5 im Innenstadtbereich zwischen Posthofkreuzung und
Cafe Clausen durch Einrichtung eines „Shared Space Bereiches“ mit einem einheitlichem
Belag für Strasse und Fußgängerbereich.

Wenn alle diese Maßnahmen umgesetzt sind, ist eine Umgehungsstraße überflüssig.

Der Entlastungseffekt von Umgehungsstraßen wird generell überschätzt. Im Gegenteil:
Studien des BUND belegen, dass der Verkehr zunimmt, wenn neue Straßen gebaut werden. Viele Umgehungsstraßen stellen keine Entlastung dar, weder bei der Lärm- noch bei
der Schadstoffbelastung. Mehr als 80 Prozent des gesamten Verkehrs besteht aus Zielund
Quellverkehr, der Lauenburg auch mit einer Umgehungsstraße erhalten bleibt.

Zudem wird sich der größte Teil der geplanten Umgehungsstraße nicht auf Lauenburger
Gebiet befinden. Die Belastungen werden an die Peripherie der Stadt bzw. auf die NachbargemeindenBuchhorst, Krüzen und Schnakenbek verlagert.

Der Naherholungsraum um Lauenburg wird zerschnitten und mit Verkehrslärm belastet.
Damit sinken Lebensqualität und touristische Attraktivität in Lauenburg und Umgebung. Es
erfolgen größere Eingriffe in Ökologie und Geologie, die Flächenversiegelung nimmt zu.

Die Ortsumgehung Nord ist unrealistisch, da der Bundesverkehrswegeplan im Verhältnis
zu den aktuellen Projektanmeldungen der Länder hoffnungslos unterfinanziert ist. Die Kosten
wurden zur Aufstellung des letzten Bundesverkehrswegeplans (BVWP) 2003 mit
knapp 50 Millionen beziffert. Sie hatte schon 2003 ein schlechtes Kosten-Nutzenverhältnis.

Wir würden uns wünschen, dass sich die Parteien und Aktionsbündnisse in Lauenburg an
der Entwicklung kurzfristig umzusetzender Konzepte beteiligen würden, anstatt ihre Energie
und Kreativität in die Durchsetzung von unrealistischen Großprojekten stecken.

Damit wir jetzt für Lauenburg machbare Lösungen finden.“

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