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BLATT GRÜN – Rundbrief Ausgabe 8, November 2010

Liebe Börnsenerinnen und Börnsener!

Seit der letzten Wahl zur Gemeindevertretung im Mai sind zweieinhalb Jahre vergangen. Damit ist die Hälfte der Wahlperiode vorüber – für uns ein Grund, eine Rückbetrachtung anzustellen. Seit Mai 2008 sind Grüne erstmals in der Börnsener Politik vertre-ten. Diese Zeit war verbunden mit Aktivitäten, Er-folgen, bewegenden Ereignissen und leider auch – Demütigungen.

Angetreten sind wir mit den drei Grundsätzen Transparenz, Mitmachen und konsequentes Ver-treten von Bürgerbelangen.

Punkt 1 – Transparenz: Sämtliche Beratungspunkte und Beschlüsse aus den Ausschüssen und der Gemeindevertretung sind von uns im Internet protokolliert. Außerdem finden sich dort Berichte über unsere Initiativen. So kann sich jeder jederzeit über die Geschehnisse in Börnsen informieren.

Punkt 2 – Mitmachen: Wir sitzen nicht in den Gremien nur um die Hand bei Vorlagen zu heben. Wir hinterfragen kritisch und recherchieren. Wir selbst haben Projekte angeregt und umgesetzt (Berichte im Inneren). 

Punkt 3 – Bürgerbelange: Die Bürger haben die Gemeindevertretung gewählt, damit dort ihre Interessen vertreten werden. Dabei geschieht es natürlich häufig, dass Wünsche einer Gruppe mit denen einer anderen kollidieren. Nicht immer ergibt sich eine Lösung gefunden, die allen gerecht wird. Es muss aber möglich sein, dass nach dem Abwägen von Für und Wider die gefällte Entscheidung im Gemeinderat den Bürgern erklärt wird. Wir führen, so gut es geht, Gespräche mit Betroffenen und erläutern die Beschlüsse. Wenn Entscheidungen auf Grund der bestehenden Mehrheitsverhältnisse fallen, dann ist das so zu akzeptieren. Dennoch halten wir es für angebracht, unseren Standpunkt dazu publik zu machen.

Wir wünschen allen Börsener Bürgerinnen und Bürgern eine besinnliche Adventszeit, friedliche Weihnachten und erfolgreiche Tatkraft in 2011.

Ihr Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen


Aktuelles

Planung einer neuen Sporthalle

Börnsen braucht eine zusätzliche Sporthalle. Die Schule kann wegen der nicht ausreichenden Hal-lenkapazität nur zwei anstatt drei Sportstunden pro Woche unterrichten. Auch die Vereine müssen we-gen des Engpasses auf ein volles Angebot für die Mitglieder verzichten. Politik und alle weiteren Be-teiligten loten die Möglichkeiten aus, erarbeiten Modelle und suchen nach Finanzierungsmöglich-keiten. Mit einer Sammlung von Vorschlägen haben auch wir Grüne uns eingebracht.

Die Absicht zum Bau einer zusätzlichen Mehr-zweckhalle besteht schon sehr lange. Zuletzt hatte die Gemeindevertretung im Jahr 2005 den Plan für eine Mehrzweckhalle aus ihr nicht anzulastenden Gründen verworfen.
Fünf Jahre später gibt es jetzt einen neuen, verhei-ßungsvollen Anlauf. Ein von der derzeitigen Ge-meindevertretung beauftragtes Gutachten hat den Handlungsspielraum vorgegeben. Wir Grüne haben ein umfangreiches Papier erstellt und darin Punkte aufgeführt, von denen wir überzeugt sind, dass es sowohl passend für die Schule als auch für die Vereine ist. Uns schwebt vor, dass wir dem gesam-ten Sportangebot in Börnsen angemessene Sport-stätten bieten und favorisieren eine ‚große Lösung’, in der wir auch die Außensportanlagen mit einbe-ziehen wollen.

Die Machbarkeitsstudie wird zurzeit ausgewertet. Die Frage der Finanzierung soll erst danach in den Fokus rücken. Dennoch wurde in der letzten Sit-zung der Gemeindevertretung (nicht von uns) die zusätzliche, unerwartete Mehreinnahme von über 1 Millionen Euro im Bereich der Gewerbesteuer in diesem Jahr im Zusammenhang mit der Sporthal-lenplanung ins Gespräch gebracht.
Da aus unserer Sicht die Frage der Finanzierung auch eine wichtige Rolle bei der Entscheidungsfin-dung über Größe und Ausstattung spielt, hatten wir schon frühzeitig dazu Ideen und Modelle ausfindig gemacht. Sie basieren auf den erfolgreichen, in Süddeutschland durchgeführten Bauten von Leicht-athletik¬trainings¬hallen, die zu großen Teilen (60 bis 100 Prozent) aus einer auf dem Dach installierten Photo¬voltaik¬anlage finanziert wurden.

Der diese Hallen bauende Architekt ist Berater des Kultusministeriums Baden-Württemberg. Wir haben Kontakt zu ihm aufgenommen und uns über die Seriosität dieses Angebotes überzeugen können. Daraufhin hatten wir im Bauausschuss beantragt zu prüfen, ob die Möglichkeit einer (Teil-) Finanzierung auch für Börnsen besteht.

Doch weder im Bauausschuss noch bei den späte-ren Planungstreffen wollte jemand den Vorschlag aufgreifen. Stattdessen warf uns die Börnsener Rundschau vor, dass die Finanzierung einer Halle über Photovoltaik unmöglich und unsinnig sei. Wir könnten nicht lesen und würden das Gelesene nicht verstehen. Der Autor dieses Artikels ist offenbar in der Zeit stehen geblieben.

Nicht nur in Fachkreisen ist bekannt, dass der Er-trag für Sonnenstrom bei entsprechend gut und groß beschaffenen Anlagen und gemessen über den langen Zeitraum des Betriebs, erhebliche Er-träge einspielt. Bei Sporthallen betragen diese bis zu 10.000 Euro im Monat. Ebenso werden seit einiger Zeit Gewerbehallen komplett über Sonnenstrom finanziert. Die Absenkung der Vergütung durch das Erneuerbare Energien-Gesetz in der nächsten Zeit wird dies nicht ändern, da die Photovoltaikmodule immer günstiger zu haben sind und damit das Renditeverhältnis erhalten bleibt.

Wenn das Angebot zur Finanzierung über Sonnen-strom nicht mit bei der Entscheidungsfindung zum Sporthallenbau herangezogen wird und eine erheb-lich kostspieligere Lösung beschlossen wird, muss sich die Gemeindevertretung den Vorwurf gefallen lassen, fahrlässig mit Steuergeldern umzugehen.

Neuer Discounter in Neu-Börnsen

Nach der Ansiedlung von ALDI bekommt Börnsen jetzt mit LIDL einen zweiten Discounter. Für viele Bürger ist es sicher ein Vorteil, zum Einkaufen von Dingen des Alltags nicht in einen Nachbarort fahren zu müssen. Doch hat das Vorhandensein von zwei Discountern auch Schattenseiten. Weil von den Läden auch Bürger aus den Nachbarorten angezo-gen werden, ist ein erheblich gestiegenes Ver-kehrsaufkommen zu verzeichnen. Eine weitere Folge ist das Sterben der kleineren ansässigen Geschäfte im Ort. Erstes Opfer scheint der Fri-schemarkt in Börnsen-Unten zu sein. Schon vor einiger Zeit hatten wir diese Folgen aufgezeigt.

Der Bau des LIDL-Marktes hat Veränderungen in der Erschließung nach sich gezogen. Wegen des erwarteten hohen Verkehrsaufkommens ist eine einspurige Wohnstraße nicht mehr ausreichend. Sie wird auf zwei Spuren erweitert. Die Verkehrs-führung ist jetzt so, dass sowohl Kunden als auch Lieferanten für LIDL und den Getränkemarkt dane-ben die Straße Am Bornbusch bis zum Ende durch-fahren müssen, um auf den Parkplatz zu gelangen. Dies wird eine Belästigung für die Anwohner der Straße nach sich bringen, die so von ihnen nicht erwartet werden konnte. Aus unserer Sicht ist diese Zusammenführung von Wohnen und Gewerbe eine Fehlplanung. Spätestens nach dem Erwerb des Gewerbegrundstückes durch LIDL hätte für den Standort des Verkaufsgebäudes und die Zufahrt eine andere Lösung gefunden werden müssen. Auch wäre es richtig gewesen, die Anlieger in die Planung einzubeziehen. Wir haben im Gemeinderat gegen diese Maßnahme gestimmt.

Der zu erwartende Besuch von bis zu 3.000 Kunden für den Discounter wird erhebliche Verkehrs-probleme nach sich ziehen. In der Rush-Hour wird es mit Sicherheit sicherlich am Kreisel zu langen Rückstaus kommen. Auch diese werden für die Anlieger Belästigungen bringen. Es bleibt zu be-fürchten, dass die Anlage rein verkehrstechnisch so nicht funktionieren und es erhebliche Probleme ge-ben wird.

Fußweg zu LIDL

Aus der Erfahrung eines fehlenden Fußweges zu ALDI haben die Planer des LIDL- und Getränke-Marktes offenbar nichts gelernt. Besucher aus Richtung Steinredder müssen erhebliche Umwege entweder über den Haidkamp oder den Kreisel an den B207 in Kauf nehmen. Nach dem Vorschlag aus dem Bauausschuss, eine Abkürzung am west-lichen Rand des Geländes auf der nördlichen Seite der B 207 ins Auge zu fassen, haben wir uns bei der Bauleitung der Märkte für eine möglichst schnelle Umsetzung eingesetzt. Die Abkürzung hilft nicht nur Besuchern der Märkte, sondern auch den Anliegern in den Einfamilienhäusern, erheblich schneller zur Bushaltestelle zu gelangen.

Bauen auf dem Acker – es geht weiter

In der Sitzung des Planungsausschusses wurde der neue Entwurf für den B-Plan 9 (Fleeder¬kamp-redder/Börnsener Straße) vorgestellt. Auf der Vor-lage (siehe Abbildung) sind 33 Wohneinheiten zu sehen. In der Dezember-Sitzung des Planungsaus-schusses sollen die Meinungen bzw. Änderungs-wünsche der Fraktionen erörtert werden.

Kitagebühren

Der von uns angestrebte Versuch, die Elterngebüh-ren für die Kita sozialverträglicher zu gestalten, geht in die nächste Runde. In der Sitzung des Kultur- und Sozialausschusses kam von der Kämmerei des Amtes der Einwand, eine Sozialstaffel wäre willkürlich und damit nicht gerichtsverträglich. Die-ser Einwand wurde von uns geprüft. Wie sich her-ausstellte, ist er nicht stichhaltig. Das Sozialgesetz-buch schreibt sogar die Staffelung der Elternbeiträ-ge vor. Wir erarbeiten jetzt Vorschläge für mögliche neue Eckwerte der Einkommensbemessungsgren-zen und werden diese in der nächsten Ausschuss-sitzung vorlegen. Ziel ist vor allem, den jetzt mit der aktuellen Gebührenerhöhung unverhältnismäßig hohen Anstieg bei niedrigeren Einkommen gegen-über höheren zu mildern. Wie verlautet, ist eine Änderung bei den Gebühren allein auch schon deshalb notwendig, weil der von den Eltern aufge-brachte Gesamtbetrag die vom Kreis vorgeschrie-bene Höchstgrenze übersteigt.

Rad-Wanderweg Börnsen-Wohltorf

Die Instandsetzung des Börnsener Mühlenweges ist in eine neue Phase getreten. Der Kreis als Ei-gentümer hat ins Auge gefasst, eine Komplettsa-nierung durchzuführen. Das würde bedeuten, dass der Weg in der vollen Breite auch zur Nutzung für Forstfahrzeuge präpariert wird. Nicht endgültig ge-klärt sind auch die zukünftigen Eigentumsverhält-nisse. Unabhängig jedoch vom Ausgang der weite-ren Planungen: Der Kreis hat uns definitiv eine Umsetzung der Instandsetzungspläne zugesagt. Dies empfinden wir als großen Erfolg bei dem Be-mühen, endlich die Verbindung für Radfahrer und Spaziergänger zwischen der Region um Gees-thacht, Escheburg und Börnsen sowie auf der an-deren Seite Wohltorf, Aumühle und dem gesamten Sachsenwald wieder herzustellen und intakt zu bringen.

Neues zur Lohe

Bei einem Pressetermin in Wentorf teilte der Bun-destagsabgeordnete der CDU Norbert Brackmann mit, dass der ehemalige Bundeswehr-Übungsplatz Lohe in das Programm Nationales Naturerbe auf-genommen werden soll. Die Übertragung soll An-fang 2011 durch einen Vertrag besiegelt werden. Verbunden mit der Aufnahme in das Programm ist die Übertragung der Fläche von Bundesbesitz in das Eigentum des Landes Schleswig-Holstein. Dort geht es zu Händen der Stiftung Naturschutz, die das Gebiet zu einer Natur- und Naherholungsfläche weiterentwickeln will.

Bei dem Pressetermin ist uns aufgestoßen, dass sich die CDU das Verdienst der Übertragung auf die Fahnen schreibt und dass sich die lokale CDU-Prominenz für diese Aktion feiern ließ. Dabei hat der Vorgang mit der CDU eigentlich nur so viel zu tun, dass der Bundestagsabgeordnete Mitglied der Haushaltskommission des Bundes und des Verwal-tungsrates der Bundesimmobilienanstalt (BIMA) geworden ist. Die Vorarbeit der Übertragung in das Programm Naturerbe liegt viele Jahre zurück, wur-de von Naturschutzverbänden vorbereitet und 2005 in die Koalitionsvereinbarung von CDU und SPD geschrieben. Allein das Gezerre bei der Flächen-auswahl sowie Unstimmigkeiten zwischen BIMA und dem Land Schleswig-Holstein haben eine vor-zeitige Umsetzung verhindert.

In die Zeit des Zögerns fiel dann der Holzeinschlag im Winter 2007/2008. Entgegen einer Abmachung zwischen BIMA und Bundesumweltministerium, Flächen die für das Naturerbe vorgesehen sind, nicht zu entwerten, wurde diese Entwertung in Form einer beispielslosen Fällaktion vorgenommen. Die CDU hat damals trotz mehrfacher Appelle weder im Land noch im Kreis unsere Bemühungen um eine verträgliche Holzentnahme unterstützt. Erst die massiven Bekundungen von Bürgern während und nach dem Holzeinschlag für den Erhalt der Lohe haben die Gemeinde Wentorf davon abgebracht, eine andere Nutzung als Naherholung zuzulassen. Erst der monatelange Einsatz der Grünen vor Ort mit über Eintausend Unterschriften hatten den Druck erzeugt, dass die Gemeinde Wentorf der Ausweisung als Landschaftsschutzgebiet zuge-stimmt hat. Erst der Protest der Bürger hat die Grundlage dafür geschaffen, dass Herr Brackmann im Sinne einer Lösung für Mensch und Natur tätig werden konnte. Während des Holzeinschlags war von der CDU in Sachen Schutz für die Lohe nichts zu sehen und zu hören.Jetzt nach der Entwertung fällt die Schenkung um so leichter...


Grüne Projekte

Solaranlage auf dem Bürgerhaus

Das Solardach auf dem Bürgerhaus steht. Das von den Grünen angestoßene sowie mit Daten und Fakten untermauerte Projekt konnte nach monate-langem Hin und Her im Gemeinderat pünktlich zum 1. Oktober, dem Stichtag der Vergütungsabsen-kung, seine Betriebsbereitschaft anmelden.

Wir bedanken uns bei André Lipay vom Bauamt des Amtes Hohe Elbgeest, der nach dem Beschluss durch die Gemeindevertretung die Umsetzung der Anlage vorangetrieben hat. Wir bedanken uns beim Ingenieur Jörn Fleer und der ausführenden Firma B&Q Dachbau aus Moorfleet, für die zügige Umsetzung. Börnsen kann jetzt mit Recht stolz sein, einen Beitrag zur sauberen Strom-Versorgung geliefert zu haben.

Die Anlage hat eine Leistung von ca. 30 KWp und kostete ca. 115.000 Euro. Der Strom wird in das Stromnetz eingespeist. Gerechnet wird jährlich mit einer Strommenge von rund 27.000 Kilowattstunden und einem Ertrag von ca. 10.000 Euro. Diese relativ hohe Rendite ergibt sich aus einer idealen Südlage. Die Anlage könnte Vorbildcharakter für weitere Projekte haben. Dazu bietet sich als nächstes das Dach der Schule gleich daneben an.

In den letzten Monaten versuchten Politik und Me-dien die Befürworter von Solarstrom mehrfach zu verunsichern:
• Der Ausstieg aus der Atomkraft aus dem Jahr 2001 wurde aufgehoben. Atomkraftwerke sollen bis zu 14 Jahre länger laufen dürfen. Allein für das AKW Krümmel wurde eine maximale Rest-laufzeit bis 2033 festgelegt.
• Der Förderung für Solarstrom wurde zum 1. Ok-tober zusätzlich um 16 Prozent gekürzt.
• Der Kostenanteil durch die Umlage der Strom-verbraucher für Ökostrom steigt angeblich von 2 Cent auf 3,5 Cent pro kWh. Diese Meldung wur-de allerdings in einer Monitor-Sendung der ARD als irreführend und falsch in Frage gestellt. Zu-dem wurde geflissentlich verschwiegen, dass der Anteil Subventionen für den Atomstrom mit 4,5 Cent pro Kilowattstunde veranschlagt wird.
• Es sei zuviel Solarstrom am Markt. Solarstrom würde die Netze verstopfen. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Die Netzbetreiber behin-dern den Ausbau der Netze, um die regenerative Konkurrenz aus Wind und Sonne auszubremsen.

Was bedeuten all diese Dinge für Börnsen und sei-ne Solaranlage, bzw. für den Bau weiterer Anlagen (z. B. Sporthalle) und das in der Nachbarschaft befindliche AKW Krümmel? Aus unserer Sicht steht die Bedeutung des Solarstroms nicht in Frage. Sein Anteil wächst unaufhörlich. Die Nutzung von Solar-strom lohnt sich auch bei sinkender Förderung. Der Bau von Solaranlagen wird immer preisgünstiger. Es ist schon jetzt bei stillstehenden Atomkraftwer-ken ausreichend Strom da. Wir brauchen keinen weiteren Betrieb der Atomkraftwerke. Insbesondere nicht den von Krümmel.

Weitere Solarprojekte

Die Gemeindevertreter haben es bisher versäumt, den Bau von Solaranlagen in der Bauleitplanung für die Dächer von Gewerbehallen festzuschreiben. Daher gibt es bei uns in den Neubaugebieten bisher keine moderne Energietechnik auf Solarbasis. Dies ist umso unverständlicher, weil Repräsentanten der Gemeinde in der Vergangenheit häufig als Pioniere einer effektiven Nutzung von Energien aufgetreten sind.

Bebauung der Felder östlich der Börnsener Straße

Unsere Bemühungen zur Umsetzung eines lang-fristigen Schutzes der Felder zwischen Dalbekwald und Börnsener Straße vor Bebauung sind geschei-tert. Die Mehrheit im Umweltausschuss hat die Ausweisung für den Landschaftsschutz verworfen. Man möchte sich dort die Option für eine Überpla-nung offenhalten – was am Ende bedeutet, dass doch wieder Bauabsichten Vorrang haben können. Genährt wird unsere Befürchtung durch Äußerun-gen des Bürgermeisters, die Fläche mit in den B-Plan 9 einzuordnen. Dieser könnte dann mögli-cherweise für diese Fläche eine Nichtbebauung vorsehen. Doch schützt dies nicht wirklich vor einer baulichen Nutzung. Es ist nämlich allgemein be-kannt, dass B-Pläne jederzeit durch die Mehrheit in der Gemeindevertretung geändert werden können.

Weshalb ist diese Fläche für uns so besonders schützenswert? Sie ist die einzige nichtbebaute Lü-cke zum Schutzgebiet Dalbekschlucht auf der westlichen Seite. Mit einem Lückenschluss gäbe es keine Austauschmöglichkeit mehr von Niederwild zwischen den Feldern und der Dalbek. Da auf der östlichen Seite ebenfalls Pläne für Baugebiete be-stehen, droht für das Schutzgebiet die Gefahr der Verinselung.

Die Errichtung einer Halle in dieser Fläche war ein schwerer politischer Fehler. Wir lasten ihn nicht dem Landwirt an. Der hätte sicherlich auch im Ein-vernehmen woanders gebaut. Das Einvernehmen ist damals allerdings nicht gesucht worden. Jetzt sind dort die Versorgungs-Anschlüsse für ein ein-zelnes Gebäude verlegt worden, eine nicht optimale und teure Angelegenheit. Sie ruft geradezu nach einer weiteren Nutzung.


Rückblick

Hin und Her um die Arztpraxis

Schön, dass es wieder einen Arzt in Börnsen gibt. Es wäre wohl kaum dazu gekommen, hätten wir Grüne uns nicht im Kultur- und Sozialausschuss vehement für eine Arztstelle eingesetzt. Was war geschehen?

Nach dem Tod des Börnsener Allgemeinarztes im letzten Winter wurde bekannt, dass die Praxis und damit auch die Arztstelle schon davor an die Askle-pios-Kliniken GmbH abgetreten worden war. Die Betroffenheit in der Gemeindevertretung war groß. Da ein neuer Arzt sich nur in einer bestehenden Praxis niederlassen kann, schien es so, dass Börn-sen ohne Allgemeinarzt bleiben würde. Bestätigt wurde diese Befürchtung vom Bürgermeister in der Frühjahrssitzung der Gemeindevertretung durch dessen Äußerung, dass Börnsen „definitiv“ keinen neuen Arzt bekommen würde.

Dies brachte uns Grüne auf den Plan. Zum Auslo-ten neuer Möglichkeiten für die Ansiedlung eines Arztes in Börnsen haben wir einen Vertreter der kassenärztlichen Vereinigung (KVSH) in den Sozi-alausschuss eingeladen. Die KVSH ist zuständig für die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung in Schles¬wig-Holstein. Wir baten den Vertreter, dem Ausschuss die Möglichkeiten darzustellen, die uns aus dieser misslichen Situation führen könnten. Er gab uns den Ratschlag, dass Börnsen sich aktiv und rechtzeitig um eine geregelte Nachfolge bzw. um die Einrichtung einer Filial-Praxis bemühen soll-te. Insbesondere wären auch Verhandlungen mit der Asklepios-Kliniken GmbH angeraten.

Mit dieser Empfehlung traten wir in der Juni-Ge-mein¬devertreter¬sitzung an den Bürgermeister her-an, um ihn um neue Verhandlungen zu bitten. Der Bürgermeister sagte daraufhin zu unserer Überra-schung, dass sei nicht nötig, da er die Information hätte, dass nun wohl doch ein Arzt nach Börnsen käme. Dies fanden wir erstaunlich und komisch, weil zuvor genau das Gegenteil erzählt worden war. Damit schien die Angelegenheit beendet zu sein.

Dem war aber nicht so. Der Bürgermeister schrieb in der Börn¬sener Rundschau, wir wollten ihn vor-führen. Uns wurde vorgeworfen, dass die Einladung der KVSH die Ausschussmitglieder 1,5 Stunden ihrer Freizeit gekostet hätte. Die Ausführungen des Vertreters der KVSH waren für uns und sicher auch für die anderen Ausschussmitglieder äußerst informativ. Das Wichtigste: Die Empfehlung der KVSH machte Mut: Börnsen könne sich aktiv um die Ansiedlung eines Arztes bemühen. Und wie man sieht, hat es am Ende ja noch geklappt mit der Arztpraxis.
Das Hin und Her um die Arztstelle ist nicht von uns verursacht worden. Zu den geschilderten Missver-ständnissen wäre es nicht gekommen, wenn der Bürgermeister die Gemeindevertreter über die Um-stände der Veränderung der Sachlage informiert hätte. Auf der jüngsten Gemeindevertretersitzung hat er noch einmal bestätigt, dass er sich zu Ver-handlungen nicht äußern möchte. Offenbar gibt es ein Vertrauensdefizit gegenüber den gewählten Vertretern der Gemeinde Börnsen.

Inzwischen wird erwogen, eine neue Arztpraxis auf dem Parkplatz an der Tankstelle anzusiedeln. Doch die Steuerungsmöglichkeiten der Gemeinde sind gleich Null. Alle Befugnisse liegen bei Asklepios.


In eigener Sache

Was ist eigentlich Atommüll?

Unter radioaktiven Abfällen, die umgangssprachlich mit dem politischen Schlagwort ‚Atommüll’ belegt werden, versteht man alle beim Umgang mit radio-aktiven Stoffen in Kerntechnik, Medizin und Indust-rie anfallenden radioaktiven Stoffe, die nicht mehr bzw. noch nicht genutzt werden können.
International wird zwischen schwach-, mittel- und hochradioaktiven Abfällen unterschieden:

  • Der hochradioaktive Abfall entsteht bei der Kern-spaltung. Abfallprodukte aus der Weiterverarbeitung und abgebrannte Brennelemente gehören in diese Gruppe. Der Anteil des hochradioaktiven Mülls macht zwar nur etwa ein Prozent des gesamten Atommülls aus, jedoch stecken 99 Prozent der Radioaktivität darin; winzige Mengen mit katastro-phalen Folgen. Die Gesamtmenge Atommüll in Form von Jod 131, die 1986 beim Super-GAU von Tschernobyl als Folge einer Kernschmelze und Explosion im Kernreaktor zu uns nach Deutschland gelangte, würde in einen Fingerhut passen. Dieses Konzentrat würde jedoch ausreichen, Menschen in unmittelbarer Nähe dieses virtuellen Fingerhutes eine Restlebenszeit von nur einer Stunde zu ge-währen.
    Bis sich die Strahlung des hochradioaktiven Mülls abgebaut hat, vergehen eine Million Jahre; das sind 40.000 Generationen. Rechnet man diese Zeit rückwärts, so gelangen wir in jene Zeitepoche, in der der Homo erectus lebte, also jener Spezies, aus der sich in Europa der Neandertaler entwickelte. Wenn dieser Homo erectus Atomkraft genutzt hätte, wären wir erst heute sicher vor radioaktiver Strahlung.
  • Der mengenmäßig überwiegende Teil der Abfälle sind schwach- und mittelradioaktive Abfälle, deren Anteil macht rund 90 Prozent des Atommülls aus und produziert nur ein Prozent der Strahlenbelas-tung. Zum schwach- und mittelradioaktiven Abfall zählen alle Gegenstände, die in einem Kernkraft-werk, in der Industrie, der Medizin oder Forschung anfallen und eine schwache und mittlere Aktivität aufweisen. Dazu gehören: Spritzen, und Kanülen aus der Nuklearmedizin, Putzlappen, Reinigungs-mittel und kontaminierte Schutzkleidung aus Kern-kraftwerken sowie Bauschutt und Metallschrott aus dem Abriss von kerntechnischen Anlagen, Pumpen, Bohrleitungen, Luftfilter, kontaminierte Werkzeuge, Schlämme oder Öle.


Subventionen für die Atomindustrie

Übrigens: Mit 203,7 Milliarden Euro wurde die Atomindustrie von 1950 bis heute gefördert. In Zu-kunft greift der Staat und damit der Steuerzahler den Atomkonzernen noch einmal mit geschätzten 100 Milliarden Euro an Förderungsgeldern unter die Arme – die geplante Laufzeitverlängerung der schwarz-gelben Bundesregierung noch nicht mitberechnet. Der Anteil Atomstrom über die Steu-ern beträgt 4,5 Cent pro Kilowattstunde.

Menschenkette in Börnsen

Sie erinnern sich an Sonnabend, den 24. April 2010? Bei sonnigem Wetter kamen 130.000 Bürge-rinnen und Bürger zur Menschenkette, um auf den Straßen zwischen den Atomkraftwerken Brunsbüt-tel und Krümmel in einer Länge von 120 km gegen die Atomenergie friedlich zu demonstrieren. Dafür, dass diese vielen Menschen, die aus dem gesam-ten Bundesgebiet anreisten, lückenlos geordnet auf den Straßen standen, gab es im Vorwege so ge-nannte Streckenkonferenzen. Ein Bündnis aus zwanzig Organisationen organisierte die Verteilung der Demonstranten an der Strecke.
Um das Ausmaß der Demonstration begreifbar zu machen, stelle man sich Folgendes vor: Der erste von 130.000 Menschen in Brunsbüttel drückt dem nächsten in der Kette die Hand, dieser gibt den Händedruck weiter, so käme der letzte Händedruck nach mehr als 36 Stunden in Krümmel an.
Für Börnsen hatten Mitglieder der Grünen die Or-ganisation übernommen. Vielleicht haben Sie bei der Demonstration Lust verspürt, einer politischen Partei beizutreten oder diese zu unterstützen.

Mitgliederwerbung

Wir Grüne im Ortsverband wollen unsere Politik in Börnsen auf eine breitere Basis stellen und den Bürgerinnen und Bürgern mehr Mitspracherechte bieten, vor Ort in den Gemeinden, aber auch über-greifend in Städten im Kreisgebiet und im Bund.
Wenn auch Sie dem Ortsverband der Grünen in Börnsen beitreten möchten, dann melden Sie sich bitte bei uns.

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