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16. Juli: Testfahrt mit AKN-Triebwagen

Zu der Testfahrt mit einem AKN-Triebwagen am 2./3. Juli zwischen Geesthacht und Bergedorf erreichte uns folgendes Schreiben von Anliegern südlich der Bahnlinie in Börnsen:

2./3. Juli: Testfahrt mit AKN-Triebwagen:
Pendelverkehr Geesthacht – Bergedorf

Die „Geesthachter“ beklagen sich darüber, als Stadt mit mehr als 30.000 Einwohnern, keine eigene Bahnanbindung zu haben. Anlässlich der 800-Jahrfeier der Stadt Geesthacht rollte nunmehr ein moderner Triebwagen im Pendelverkehr mit maximal 40 km/h über das Gleis zwischen Geesthacht und Bergedorf.

Nicht von allen wird eine Streckenreaktivierung befürwortet: in Börnsen gab es lautstarke Proteste durch eine Bürgerinitiative. Die Bergedorfer Zeitung und der Geesthachter Anzeiger schrieben, dass in Börnsen eine kleine Gruppe von Anwohnern demonstrierte, die durch den Zugverkehr eine Gefahr für ihre Kinder sahen, die offenbar häufig auf und an den Gleisen spielten.

Festzustellen ist folgendes:

Dass Eltern ihre Kinder an den Gleisen spielen lassen, ist unsinnig, kein Journalist hat die Demonstranten, die an beiden Tagen mit jeweils mehr als 30 Personen an der Strecke standen, befragt oder mit Anwohnern gesprochen, übrigens alles ehrbare Bürgerinnen und Bürger, die sich besorgt zeigen – keine Krawallmacher oder Chaoten. Woher also kommt die Unterstellung, Börnsener Eltern nutzten die Gleisanlage als Spielplatz für ihren Nachwuchs?

Vielmehr befürchten die Mitglieder der Bürgerinitiative:

• Die Geesthachter wollen eine schnelle Verbindung zwischen ihrem Ort und
Hamburg sicherstellen. Börnsen oder Escheburg scheinen als Haltepunkte da nur lästig zu sein; am liebsten würde man nonstop von Geesthacht aus in die Innenstadt nach Hamburg durchbrausen. Geesthacht hat es bereits geschafft, den Busverkehr zulasten von Börnsen und Escheburg zu halbieren, um ihrerseits per Bus acht Minuten früher in Bergedorf zu sein.
Nun sollen die beiden Geestrandgemeinden wiederum ein Opfer für Geesthacht bringen, damit deren Bewohner fünf Minuten schneller in Bergedorf sind?

• Eine zusätzliche Lärmbelästigung; nun, der Triebwagen der AKN kam sehr
leise daher, fuhr wg. der zahlreichen ungesicherten Bahnübergänge mit maximal 40 km/h. Wenn, wie geplant, mit 80 km/h gefahren wird, wird der Zug nicht leise fahren können.
Dabei ist der Bereich „Börnsen-Unten“ bereits lärmtechnisch durch den Verkehr auf der Lauenburger Landstraße mit 2,7 Millionen Fahrzeugen im Jahr sowie der Bundesautobahn 25 mit einem Dauerlärmpegel (Lärm-SMOG) erheblich belastet. Wenn eine weitere Lärmtrasse hinzukäme, würde der Lärmpegel, übrigens der Krankmacher Nr. 1 in Deutschland, weiter zunehmen.

• Eine zusätzliche Umweltbelastung
Vor Jahren war für die Bahnverbindung mit drei konventionellen Dieseltriebwagen kalkuliert worden, möglich wäre derzeit eine Pilotstreck für Hybridzüge. Woher die Energie für den Antrieb der Züge auch immer kommen mag, eine zusätzliche Umweltbelastung ist nicht abzustreiten.

• Verschwendung vor Steuergeldern
Vom zweigleisigen Ausbau der Strecke ist man wegen der enormen Kosten abgerückt und plant nunmehr mit einem bzw. zwei Kreuzungsbahnhöfen, angedacht ist z.B. eine derartige Anlage in Escheburg. Fazit: Wenn eine Optimierung des Streckenausbaus aus Kostengründen scheitert, nimmt man irgendeine minderwertige Lösung daher, um die Reaktivierung der Strecke doch durchzuboxen.

Ein Endhaltepunkt Bergedorf-Süd würde im Berufsverkehr vermutlich nicht angenommen werden. Wer morgens in die Hamburger Innenstadt fahren muss, steigt nicht am Frascatiplatz aus, um dann fünf Minuten zu Fuß zum Bergedorfer Bahnhof zu laufen; da ist eine mögliche Zeitersparnis schnell dahin.

Wie also wird eine Zuganbindung vom Frascatiplatz nach Bergedorf oder nach Nettelnburg realisiert? Auf jeden Fall wird das der schwierigste und teuerste Part einer Realisierung der Bahnstrecke werden, deren Kosten Hamburg zu tragen hätte. Der Hamburger Senat spricht sich derzeit gegen eine derartige Verbindung aus.
Im Übrigen hat Bergedorf sein Bahnhofszentrum für 40 Millionen Euro umgestaltet, um Kunden in den Stadtteil zu locken, und nicht, um Fahrgästen die Möglichkeit der Verbindung – an Bergedorf vorbei – nach Nettelnburg zu ermöglichen.

Die mehr als 30 ungesicherten Bahnübergänge müssten gesichert werden, einige – so die Idee – würden aus Kostengründen zusammengelegt werden, was wiederum bedeutet, dass Anwohner südlich der Bahnstrecke längere Wege in Kauf nehmen müssten, um auf die ehemalige B 5 zu gelangen.

Verkehrsstaus / Zufahrt zur Autobahn
Will man nicht mit der Bahn fahren, ist an den Bahnübergängen mit längeren Wartezeiten wg. der Zugdurchfahrten zu rechnen. Schon jetzt ist das Nadelöhr in Höhe Curslacker Heerweg mit der Anfahrt zur Autobahn ein tägliches Ärgernis. Wie wird es erst, wenn sich die Bahn als zusätzliches Hindernis darstellt?

Parkplätze müssten an den Haltestellen gebaut werden – Folge: Zusätzlicher Autoverekehr, Autoabgase und Autolärm.

Dass sich in Börnsen der Überweg über die Bahngleise mit dem Schulweg zur Grundschule kreuzt, ist ebenfalls zu beachten.

Dies sind auszugsweise einige der Knackpunkte der Bürgerinnen und Bürger, die von der Reaktivierung der Bahnverbindung zwischen Geesthacht und Hamburg betroffen wären.

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