Warum sind Sie nicht zur Wahl gegangen?

Sagt einer am Stammtisch in die Runde:
„Politik? Ich interessiere mich schon lange nicht mehr dafür, was die da in Bonn machen.“
Sie haben den Kalauer sicher richtig gedeutet, denn seit geraumer Zeit wird tatsächlich von Berlin aus regiert; dieser Mensch hat sich in der Tat lange nicht mehr politisch engagiert.

Aber wie steht es denn wirklich mit der Politikverdrossenheit oder der Verärgerung über Politiker?
Bei den Kommunalwahlen am 26. Mai 2013 in Schleswig-Holstein lag die Wahlbeteiligung durchschnittlich bei 50 %; in Glinde bei nur 33 %; in Börnsen bei 49,7 %.
Dabei ist es geradezu paradox, dass ausgerechnet bei Kommunalwahlen, bei denen die Bürger ganz konkret über ihre Lebensbedingungen mitentscheiden können, die Beteiligung so niedrig ist, denn bei keiner anderen Wahl hat die eigene Stimme mehr Gewicht als bei Kommunalwahlen.

Passt die Art der Befragung mit ‚Kreuzchen machen auf Papier‘ nicht mehr in unsere moderne Zeit? Sollte man es mal mit einer telefonischen TED-Umfrage versuchen wie beim ESC (Eurovision Song Contest) – ‚Germany twelve points‘ oder eine doodle-Abfrage im Internet schalten?

In fernen Ländern kämpfen Menschen unter Gefährdung ihres Lebens darum, wählen gehen zu dürfen, während bei uns die Gefahr besteht, die Demokratie zur Farce herabzustufen.

Zu den Ursachen der Wahlmüdigkeit zählt sicher auch die Bereitschaft der Politik, die Bürger an den Entscheidungen der Kommune zu beteiligen. Gerade hiermit aber hapert es überall, auch in Börnsen. Die Entscheidungen werden hinter verschlossenen Türen gefällt. Die Bürger können nur noch im Rahmen der gesetzlichen Beteiligung reagieren. Praktizierte Demokratie sieht anders aus. Die Bürger müssen mitgenommen werden. Damit werden Interesse und Verständnis für Probleme in der Politik geweckt. Genau dies haben wir Grüne uns zum Ziel gesetzt.

Übrigens I: Am 22. September 2013 ist Bundestagswahl  - wir gehen hin!

Übrigens II: In Börnsen haben wir Grüne großartige 32 % der Stimmen bekommen; bei einer Wahlbeteiligung von knapp fünzig Prozent. Rechnen Sie sich mal selbst aus, wie viel Prozent wir bei einer Wahlbeteiligung von einhundert Prozent erreicht hätten …

 

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