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Antrag zur Kreistagssitzung am 2. November 2006

Leukämie in der Elbmarsch 

Der Kreistag fordert die Kreisverwaltung auf, im Rahmen der gesundheitlichen Gefahrenabwehr eine Risiko-Bewertung in dem von der radioaktiven Belastung betroffenen Kreisgebiet vorzunehmen bzw. vornehmen zu lassen. Als ersten Schritt zu dieser Bewertung soll die Kreisverwaltung in dem belasteten Gebiet Bodenproben ziehen, um den betroffenen Raum abgrenzen zu können. Mit der Analyse der Proben sollen geeignete Institute im In- oder Ausland beauftragt werden.

Begründung

Im Gesetz über den öffentlichen Gesundheitsdienst (GDG) haben die Kreise die Aufgabe, auf die Vermeidung von Gesundheitsrisiken und auf den Schutz der oder des Einzelnen und der Allgemeinheit vor gesundheitlichen Beeinträchtigungen hinzuwirken (§ 1).

Der jetzt bekannt gewordene 16. Fall einer Leukämieerkrankung in der Elbmarsch zeigt, dass die gesundheitliche Gefährdung der Bevölkerung weiter akut ist. Durch die in der ZDF-Dokumentation „Und keiner weiß warum“ veröffentlichten Forschungsergebnisse von Bodenproben im Umkreis der Atomanlagen in Geesthacht wird das bereits in 2001 aus der Analyse von Bodenproben hervorgegangene Ergebnis bestätigt, dass der Boden in diesem Umkreis mit radioaktiven Teilchen kontaminiert ist. Ein wesentliches Ergebnis der Analyse der Bodenproben aus 2004, die sowohl auf schleswig-holsteinischer als auch auf niedersächsischer Seite gezogen wurden, besteht darin, dass die radioaktiven Teilchen Thoriumisotope nichtnatürlichen Ursprungs enthalten, die nach nuklearmedizinischer Erkenntnis eine Ursache für Leukämieerkrankungen sind. Mit diesem Analyseergebnis liegt damit erstmalig eine plausible Ursache für die Leukämiehäufungen in der Elbmarsch vor, obwohl das verursachende Ereignis und der Verursacher für die radioaktive Kontamination noch nicht gefunden sind. Es ist jetzt erforderlich, durch weitere Bodenproben das gefundene Ergebnis zu überprüfen und gleichzeitig die räumliche Ausdehnung der Kontamination zu ermitteln.

Nach der Feststellung des Kinderkrebsregisters Mainz besteht in dem Umkreis der Atomanlagen von Geesthacht ein mindestens dreifach erhöhtes Leukämierisiko. Dieses epidemiologische Risiko bedeutet für die Bevölkerung in diesem Umkreis, dass sie seit zwei Jahrzehnten (erstes Auftreten der erhöhten Leukämierate Anfang der 90er Jahre plus Inkubationszeit) einer erhöhten gesundheitlichen Gefahr ausgesetzt ist.

Dieses Gesundheitsrisiko kann durch Aufklärung der Ursachen und durch Maßnahmen zur Abwehr vor gesundheitsgefährdenden Einflüssen aus der Umwelt minimiert werden.

 

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