Antrag zur Kreistagssitzung am 20. September 2012

Resolution zum 20. Jahrestag der Brandanschläge von Mölln

Vor 20 Jahren, am 23.11.1992, verübten zwei junge Neonazis einen mörderischen Brandanschlag auf zwei Wohnhäuser in Mölln, die ausschließlich von türkischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern bewohnt waren. Eine Frau und zwei junge Mädchen kamen ums Leben, viele Menschen wurden teilweise schwer verletzt.

Beide Täter waren inspiriert durch die progromartigen Ausschreitungen gegen Asylbewerberinnen und Asylbewerber sowie vietnamesische VertragsarbeitnehmerInnen im Sommer des gleichen Jahres in Rostock-Lichtenhagen.

Bis heute ist die Kette rechtsextremistischer Morde, Anschläge und Ausschreitungen gegen ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger nicht abgerissen. Die Mordserie der Zwickauer Terrorzelle in den Jahren von 2000 bis 2007 belegt eine erschreckende Kontinuität rechtsradikaler Gewalt gegen Migrantinnen und Migranten in der Bundesrepublik. Geschätzte 182 Menschen sind zwischen 1990 und 2011 allein als Todesopfer rechtsradikaler Gewalt zu beklagen.

Der lauenburgische Kreistag stellt vor diesem Hintergrund mit der vorliegenden Resolution fest, dass die Morde in Mölln nicht in Vergessenheit geraten dürfen, sondern als ständige Mahnung dienen müssen, in den Bemühungen um ein weltoffenes und tolerantes Miteinander im Kreis Herzogtum Lauenburg nicht nachzulassen und den Feinden eines offenen, humanen und toleranten Gemeinwesens entschieden entgegenzutreten.

Wir bitten die Mitbürgerinnen und Mitbürger des Kreises, sich an den vielfältigen Veranstaltungen und Aktionen anlässlich des 20. Jahrestages der Anschläge in Mölln aktiv zu beteiligen und damit ihre Solidarität mit den Opfern und ihren Familien zum Ausdruck zu bringen und ein deutliches Zeichen für einen weltoffenen, demokratischen und toleranten Kreis Herzogtum Lauenburg zu setzen.