Die Zukunft der Lauenburgischen Wälder

Insbesondere mache die übermäßige Entnahme von Holz den deutschen Wäldern zu schaffen. Dies wirke sich auch negativ auf die Artenvielfalt aus, die als Folge im Wald stark zurückgegangen sei. Katrin Schweim von der BI VIVAWALD in Storman forderte: „Der Einschlag muss reduziert und vor allem die boden- und waldschädigende maschinelle Ernte geändert werden.“ Gerade diese werde von den Bürgern als Waldzerstörung angesehen.

Dr. Petra Ludwig- Sidow von der BundesBürgerInitiative Waldschutz verwies auf den sich verstärkenden Anspruch an den Wald: Er müsse als direkte Klimasenke durch langlebige Holzprodukte, als Lieferant von angeblich klimaneutralem Brennholz und als Quelle für Wegwerfprodukte wie Hygienepapiere herhalten – und jüngst auch noch Rohstoff für Bioraffinerien, die Holz als Ersatz für Erdöl nutzen wollten. Alle Diskutanten waren sich einig, dass der vielfältige Nutzungsdruck der Erkenntnis entgegensteht, den Lebensraum Wald vor dem Hintergrund der zunehmenden Klimaextreme weitgehend in Ruhe zu lassen. Der Wald könne sich selbst regulieren, so wie es Peter Wohlleben im Film empfahl.

Dr. Lutz Fähser, ehemaliger leitender Forstdirektor des Lübecker Stadtwaldes vertrat den Standpunkt, mehr alte Bäume und Totholz auch als Horte der Artenvielfalt stehen zu lassen. Dr. Petra Ludwig-Sidow griff die vom Chef der Lauenburgischen Kreisforsten, Henner Niemann im Publikum geäußerten Worte der "Geduldigen Forstwirtschaft" auf. Geduld ohne Experimente wäre klug, da Waldökosysteme extrem lange Reaktionszeiten haben und Fehler sich erst in Jahrzehnten auswirken.

In seinem Schlusswort legte Lutz Fähser den Bürgern seines Heimatkreises nahe, einen Waldbeirat zu gründen, wie kürzlich in Stuttgart geschehen. Dann würden Bürger bei der behördlichen Diskussion zum Thema Wald immer angehört werden müssen.

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